BLUE STONES, THE - Metro
Mehr über Blue Stones, The
- Genre:
- Alternative Rock / Indie
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- New Weapon Records / Membran
- Release:
- 28.03.2025
- Metro 47
- Your Master
- Scared Of The Dark
- Come Apart
- You're New
- New Immigrant
- Don't Feel Right
- Happy Cry
- Mind The Gap
- Jesse James
- Kill Box
- Transfer Now
- Lose My Name
- Hazy
- Sully Station
- Falling Leaves
Ein dystopischer Soundtrack aus den Welten der alternativen Rockmusik.
Selten hat eine Band schon nach wenigen Sekunden alle erdenklichen Schubladen zugestoßen, um sich ganz frei vom Fluss ihrer Kreativität treiben zu lassen. Und dennoch trifft man auf dem vierten Album von THE BLUE STONES zahlreiche Vertraute, seien es nun verzerrte, schrammelige Gitarren mit klarem Indie-Bezug, elektronische Spielereien im reduzierten THE PRODIGY-Modus, bluesige Kontraste an anderer Stelle und schließlich auch ein Gemisch aus Alternative- und Stoner-Sequenzen, die den 16 Songs immer wieder dort Halt geben, wo sie Gefahr laufen, vielleicht eine Spur zu fragmentiert zu wirken.
Klar ist jedenfalls, dass "Metro" nur als Gesamtwerk funktioniert, da die vielen Gegensätze bestens aufeinander abgestimmt sind, manche Nummern lediglich die Funktion eines längeren Interludiums einnehmen, um die Übergänge im Crossover-Setting der Band zu erleichtern, und diese dystopische Vision, die THE BLUES TONES hier in Angriff nehmen wollte, auch in eine ansprechende Balance zu bringen. Die einzelnen Kapitel sind derweil nicht immer überzeugend, weil die Musiker extrem viel Experimentelles einstreuen, die spontanenen Wendungen nicht immer genau auf den Punkt gebracht werden und man sich gerade in der Mitte von "Metro" manchmal fragt, an welchem Punkt man gerade steht. Doch THE BLUE STONES kann hier immer wieder kontern, Undurchsichtiges aufschlussreich lösen und die vielen Komponenten letztlich in eine solch gute Balance bringen, dass ein relativ eigenwilliger Soundtrack entsteht, bei dem lediglich die gelegentlichen Hip-Hop-Anwandlungen ein wenig störend erscheinen.
Die vielen unterschiedlichen Sequenzen reichen von modernem Indie Pop bis hin zu schmutzigem Heavy Rock, werden aber von einem sphärischen Grundgerüst zusammengehalten, in dem eine recht eigensinnige Variante des Storytellings die Spannungsbögen beschreibt und auch bis zum Ende aufrechterhält. Dass ab und an sogar ein vermeintlicher Hit herausspringt - 'Lose My Name' und 'Happy Cry' bieten sich hier an - ist der Lohn cder Mühen, jedoch nicht das Ziel der hier getätigten Arbeit.
Nein, es geht um Stimmungen und die Zusammenkunft stilistisch völlig unterschiedlicher Komponenten, und auch wenn man nicht blind folgen mag, muss man zugestehen, dass THE BLUE STONES all dies beeindruckend zusammengebracht hat. Kunstfertigkeit und Kreativität verdienen eine Menge Respekt, und den darf man "Metro" selbst dann entgegenbringen, wenn man dieses Special-Interest-Format nicht zu seinen Favourites zählt - und genau das soll an dieser Stelle auch geschehen!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes