BLUES PILLS - Devil Man
Mehr über Blues Pills
- Genre:
- Blues Rock Soul
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 18.10.2013
- Devil Man
- The River
- Time Is Now
- Dig In
Neues Futter für die Retro-Fraktion.
Schon wieder Retro-Mucke mit einer Sängerin? Nimmt denn das gar kein Ende? Offenbar nicht, denn momentan ist diese Art von Musik sehr angesagt. Man kann es als Reaktion auf Loudness-War-Produkte im Überfluss oder auch auf das natürliche Verlangen nach handgemachter Musik ansehen. Dass viele der Bands dabei auch noch mit Okkultismus kokettieren, ist eine Nebenerscheinung, die ich unterhaltsam, aber nicht wirklich wichtig finde.
So erfreue ich mich auch bei den BLUES PILLS an der frischen Musik, die einen herrlichen Querschnitt aus, der Name lässt es erwarten, bluesigen Passagen, Rock und sogar etwas Funk bietet. Einzelne Songs kann ich dabei nicht besonders hervor heben, da alle vier Nummern sofort ins Ohr gehen und begeistern. Wunderbar ist dabei die Vielseitigkeit, die die Band schon auf einer EP zur Schau stellen kann. Schon die ersten Töne des Titelsongs zeigen, wer hier das Szepter schwingt: Frontröhre Elin Larsson fasziniert erst einmal ein paar Takte lang solo und fasziniert sofort mit ihrer enorm kraftvollen und rauchigen Stimme. Der kurzweilige Uptempo-Rocker ist dann so eine Nummer, zu der man in den 70ern sicherlich zappelig mit der Schlaghose den Staub vom Discoboden gefegt hätte. Ohrwurm. Auffällig ist die immer fröhlich solierende Rhythmusgitarre. Ein Widerspruch? Anhören und verstehen. Ähnlich mitreißend und schwungvoll rappelt 'Time Is Now' aus den Boxen. Da qualmt das Parkett, wenn der Bass wunderbar blökend aus der Anlage knarzt.
Die anderen beiden Nummern kommen dann eher verräuchert und bluesig daher. Ich muss nicht extra erwähnen, dass natürlich der Gesang bei solcher Musik noch mehr Ausstrahlung bekommt. So bekomme ich beim Anhören von 'Dig In' regelmäßig Gänsehaut, denn Elin singt sich hier die Seele aus dem Leib. Das geht teilweise soweit, dass man befürchtet, ihre Stimme würde weg brechen. Das geschieht natürlich nicht, zeigt aber, mit welcher Intensität ihre Musik lebt. Ganz feines Scheibchen, welches man sich als Freund solcher Klänge unbedingt ins Regal stellen muss.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae