BöHSE ONKELZ - Live in Hamburg
Mehr über Böhse Onkelz
- Genre:
- Deutschrock
- Label:
- Rule23 / SPV
- Release:
- 11.04.2005
- Intro
- Hier sind die Onkelz
- Lieber stehend sterben
- Finde die Wahrheit
- Ich bin in Dir
- Buch der Erinnerung
- Danket dem Herrn
- Ja, ja
- Onkelz vs. Jesus
- Wieder mal nen Tag verschenkt
- Terpentin
- Nichts ist für die Ewigkeit
- Firma
- Danke für nichts
- Superstar
- Nur die Besten sterben jung
- Nie wieder
- Immer auf der Suche
- Stunde des Siegers
- So sind wir
- Für immer (Version 2004)
- Heilige Lieder
- Gehasst, verdammt, vergöttert
- Erinnerungen
- Feuer
- Auf gute Freunde
- Kirche
- Mexico
- Ihr hättet es wissen müssen
- Adios (Outro)
Noch ein ONKELZ-Live-Album? Schön und gut, ist immerhin die letzte Möglichkeit für die Frankfurter Jungs. In Anbetracht der Tatsache, dass beim allerletzten (oder doch nicht?) Konzert auf dem ONKELZ-Festival (sie spielen ähnlich wie damals BLIND GUARDIAN auf ihrem eigenen Festival an zwei Abenden) sowieso nochmal ein Live-Album (natürlich plus DVD) erscheinen wird, ist mir diese Veröffentlichung suspekt. Dazu noch die Setlist: Klar gibt's ein paar Songs vom neuen Album zu hören ('Ja, Ja', 'Onkelz vs. Jesus', 'Superstar', 'Immer auf der Suche', 'Feuer', 'Ihr hättet es wissen müssen' und das Outro 'A.D.I.O.Z.') - aber wer braucht Mittelmaß à la 'Ja, Ja' live? Außerdem existieren nahezu alle Songs des Doppel-Albums schon auf einer anderen Live-Scheibe, nur 'Firma', die neue Version von 'Ich bin in dir', 'Für immer' und eine für mich lächerliche, langsame Version von 'Terpentin' sind live Mangelware.
Sehen wir über diese Punkte hinweg, bleibt der größte Stachel im Arsch eines jeden Käufers: Ich kann's nicht fassen, aber auch bei den ONKELZ ist 2004 anscheinend angekommen, dass man Gitarren runterstimmen kann. Fast alle Songs verlieren durch diesen Effekt einen Großteil ihrer Brillanz; spätestens wenn ihr den Refrain von 'Hier sind die Onkelz' hört, werdet ihr wissen, was ich meine. Langeweile pur! Nur wenige Songs wie 'Nie wieder' gewinnen etwas durch die tiefere Harmonie.
Außerdem ist "Live in Hamburg" auch nur eine durchschnittliche Produktion zu attestieren, das Publikum ist während der Songs zum Beispiel so gut wie nicht zu hören. Da kommt "Live in Dortmund", die auch heute noch beste Live-Scheibe der ONKELZ, mindestens doppelt so gut.
Wenn ich das Album gehört hätte, bevor ich es mir gekauft habe, wäre "Live in Hamburg" das erste ONKELZ-Produkt gewesen, das ich mir nicht geholt hätte. Sie scheinen es tatsächlich zu schaffen, auf der Zielgerade sämtlichen Kredit zu verspielen, den sie sich durch Götteralben wie "Schwarz" und "Weiß", "E.I.N.S" oder auch "Dopamin" erspielt haben. Wer sagt, "Live in Hamburg" sei notwendig oder das beste Live-Erlebnis, das je aufgenommen wurde, sollte sich nach dem "Genuss" gleich die Wien- oder Dortmund-Live-CDs, von mir aus auch ein gutes Bootleg, reinziehen.
Anspieltipp: Nie wieder
- Redakteur:
- Christian Hubert