BONFIRE - Higher Ground
Mehr über Bonfire
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 24.01.2025
- Nostradamus
- I Will Rise
- Higher Ground
- I Died Tonight
- Lost All Control
- When Love Comes Down
- Fallin'
- Come Hell Or High Water
- Jealousy
- Spinnin' In The Black
- Rock 'n' Roll Survivor (2024 Version)
Hans Ziller und die wiederholte Frischzellenkur.
Warum BONFIRE in den letzten beiden Dekaden eher im Schatten vieler eigentlich weniger namhafter Akteure gestanden hat, lässt sich zumindest anhand des jüngeren Teils der Diskografie nur schwerlich erklären. Zwar hatte Mastermind Hans Ziller zuletzt immer wieder Probleme, den Schleudersitz am Mikro passend zu besetzen und niemand geringeren als Claus Lessmann zu ersetzen, doch qualitativ hat das Material der Ingolstädter Legende deshalb nicht wirklich nachgelassen - zumindest in meiner ganz persönlichen subjektiven Empfindung. Und auch zum Start des neuen Jahres beglückt uns die Truppe mit einem weiteren richtig starken Geschoss, bei dem zwar kein ständiges Ohrwurm-Dauerfeuer zu erwarten ist, das aber dennoch mit sehr erfrischendem, nahezu jugendlichem Sound, mächtig Power an den sechs Saiten und einem formidablen neuen Shouter zu überzeugen weiß, der sich nahtlos in die Reihe der hochkarätigen Sänger einreiht, die Ziller und Co. jüngst beschäftigt haben - und dass kein Hookline-Dauerregen vorherrscht, ändert am Ende auch nichts daran, dass der größte Teil der neuen Songs wirklich prima ins Ohr geht.
Ferner ist Vielseitigkeit eine in der Ausprägung nicht zwingend zu erwartende Stärke von "Higher Ground", die BONFIRE anno 2025 nicht minder spannend macht als zur Hochphase in den späten Achtzigern, respektive frühen Neunzigern. Druckvoll inszenierte, nahezu metallische Stücke wie 'Lost All Control' und 'Fallin' wechseln sich mit typischen Hardrockern wie dem starken 'I Will Rise' und dem nicht minder packenden 'Come Hell Or High Water' ab, und selbst die akustische Ballade 'When Love Comes Down' macht einen richtig guten Eindruck und verfällt nicht in die üblichen Softie-Klischees, die dem Sektor gerade bei den älteren Jahrgängen gerne nachgesagt werden. Ja, es ist alles stimmig, es gibt auch auf die alten Tage noch reichlich Energie, und mit Frontmann Dyan Mair hat die hiesige Instutition einen echten Glücksgriff getätigt, dessen besondere Fähigkeiten auf "Higher Ground" nicht lange auf sich warten lassen.
Man ist fast versucht, BONFIRE einen weiteren Sturz in den Jungbrunnen nachzusagen, so viel Freude wie das neue Material hier bereitet. Das mag zwar für langjährige Begleiter nicht die größte Überraschung sein, weil Ziller in der Vergangenheit immer Comeback-Qualitäten bewiesen hat. Aber es ist dennoch erwähnenswert, dass diese Band auch nach so vielen Jahren immer noch von sich behaupten kann, der Szene frische Impulse zu verleihen - und das vielleicht mit Blick auf die letzten beiden Dekaden selten so mitreißend wie auf "Higher Ground"!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes