BONFIRE - The Räuber (DVD)
Mehr über Bonfire
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- NL/Alive
- Release:
- 01.08.2008
- Bells Of Freedom
- The Good Die Young
- The Oath
- Blut und Todt
- Do You Still Love Me
- Lass die Toten schlafen
- Drumsolo
- Hip Hip Hurray
- Bells Of Freedom
- Love Don't Lie
- Refugee Of Fate
- Let Me Be Your Water
- Father#s Return
- Black Night
- Let Me Be Your Water
- Hip Hip Hurray
- Bells Of Freedom
- The Good Die Young
- Blut und Todt
- Do You Still Love Me
- Hip Hip Hurray
- Love Don't Lie
- Refugee Of Fate
- Black Night
- Let Me Be Your Water
Die Rockoper auf der großen Bühne - na ja ...
Opernwerke gehören auf die großen Bühnen, ganz egal, aus welchem konkreten Bereich sie nun stammen. Gerade in der Hardrock-&-Metal-Szene sind in den vergangenen Jahren reihenweise Alben publiziert worden, die sich diesen nicht gerade unbeliebten Zusatz ans Revers geheftet haben, wenn auch nicht immer wirklich berechtigt. Unter ihnen befinden sich auch die in jüngster Zeit recht experimentierfreudigen Traditionalisten von BONFIRE, die vor nicht allzu langer Zeit bereits ein konzeptionelles Studiowerk namens "The Räuber" veröffentlicht haben. Dort pflegten die Herren Ziller und Lessmann das altdeutsche Dichtwerk mit einer rockigen Eigeninterpretation des gleichnamigen Schiller-Werkes, mussten jedoch für die mancherorts sehr vagen Verbindungen zum Original auch einiges an Prügel einstecken.
Dennoch hat sich die Band nicht davon abhalten lassen, die Platte auch live auf die Bühne zu bringen, und eigens hierzu ein ganzes Darsteller-Ensemble verpflichtet, welches die Show für insgesamt 20 ausverkaufte Auftritte begleitet. Gefragt war das Konzept also trotz der genannten Mängel schon. Und trotzdem, und das zeigt nun auch ein Mitschnitt von eben jener Theater-Tour: Die Verknüpfung zwischen Schauspiel, Dichtung und knackigem Hardrock lief auch hier teilweise an den einzelnen Elementen vorbei.
Auf der recht großen Theaterbühne stellt sich die Band aber erst einmal dezent in den Hintergrund. Die Bühnenakteure stehen stattdessen im Mittelpunkt und lassen sich ihr buntes Treiben lediglich von einigen musikalischen Einsprengseln der Initiatoren versüßen. So interveniert die Band mit einigen Instrumentalstücken, versucht aber auch, die Stimmung der jeweiligen Szenerie mit kompletten Songs des zugehörigen Albums zu untermalen. Das Problem ist allerdings, dass das eigentliche Schauspiel immer dann aussetzt, wenn die Band einschreitet, und somit auch die gesamte Dynamik aus dem Stück genommen wird. Steigert sich die Dramaturgie endlich mal auf ein spannungsvolles Maß, setzt es wieder Riffs und Rock & Roll, und selbst wenn die Musiker sich dem theatralischen Ausdruck Schillers anzupassen versuchen, so treffen hier dennoch zwei konträr agierende Welten aufeinander.
Immerhin: Die Ambitionen sind spürbar und beide Seiten scheinen auch eine Menge Spaß an der Sache zu haben. Auch das Publikum spendet reichlich Applaus und scheint die eigenwillige Kombination zu genießen. Doch ganz neutral betrachtet, ist das Unterfangen weniger spektakulär, als es die Inszenierung verspricht - und genau diesen Eindruck sieht man nun bereits zum zweiten Mal bestätigt!
Das DVD-Package ist trotzdem recht inhaltsreich und erstreckt sich über das dreieinhalbstündige Konzert und einige separat anwählbare Videos des Werkes. Dazu gibt es auch schon mal erste Einblicke in die Arbeiten zur neuen Studioproduktion und das Making-of der nächsten Single 'You Make Me Feel'. Immerhin. Doch ob dies alleine reicht, um den wackeligen Gesamteindruck ins Lot zu bringen? Es darf zumindest bezweifelt werden. Quantität und Qualität bleiben eben zwei verschiedene Begriffe.
- Redakteur:
- Björn Backes