BRANT BJORK AND THE BROS - Somera Sól
Mehr über Brant Bjork And The Bros
- Genre:
- Stoner Rock
- Label:
- Duna Records/Cargo
- Release:
- 04.05.2007
- Turn yourself On
- Love Is Revolution
- Shrine Communications
- Oblivion
- The Native Tongue
- Freaks Of Nature
- Ultimate Kickback
- Chinarosa
- Lion Wings
- Blood In The Gallery
Während Fans immer noch darauf warten, dass sich die Wüstenrock-Legende KYUSS eines Tages reformiert, und auch immer wieder Gerüchte aufkeimen, dass der lang ersehnte Moment in Bälde eintreffen wird, vertreibt sich der einstige Protagonist Brant Bjork seine Zeit mit Soloalben und seit Neuem auch mit der neuen Backing-Band THE BROS. Nach dem eher introvertierten, verhältnismäßig ruhigen "Local Angel" veröffentlicht der Sänger und Gitarrist der Palm-Springs-Fraktion hier wieder ein waschechtes, dreckiges Rockalbum mit teils recht entspannten, aber auch wieder typischen Stoner-Songs, deren furztrockene Produktion wohlige Erinnerungen an die frühen Neunziger hervorruft. Darüber hinaus ist auch dafür gesorgt, dass die Rhythmusfraktion ein ganzes Stück back to the roots geht, schließlich ist mit Ex-KYUSS-Drummer Alfredo Hernández ein alter Bekannter ins Boot gehüpft und begleitet Bjork und THE BROS nunmehr auf ihren weiteren Wegen.
Leider jedoch spiegelt sich die erwartete Motivation nach der partiellen Wiedervereinigung auf "Somera Sól" nur bedingt wider. Die Platte hat zwar phasenweise ihre Momente, bleibt aber in Sachen Songwriting weitestgehend unspektakulär, größtenteils sogar total langweilig. Gerade zu Beginn kommt die Band kaum in die Gänge. Basische Rocknummern wie 'Love Is Revolution' und 'Shrine Communications' mögen zwar soundmäßig den Geist der alten Tage heraufbeschwören, doch fehlt es hier an zündenden Ideen und überhaupt an Abwechslung. Und daran ändert sich auch in ruhigeren Stücken wie 'The Native Tongue' und dem verhaltenen 'Oblivion' nichts, abgesehen von einzelnen Tempo-Modifikationen.
Erst das groovige 'Freaks Of Nature' liefert so etwas wie eine Initialzündung mit knackigen Riffs und spürbaren Ambitionen, die sich auch sofort in einem herrlich zügellosen Drive widerspiegeln. Die Rhythmen von 'Chinarosa' und 'Blood In The Gallery' gehen anschließend ebenfalls sofort ins Blut über und bringen zumindest eine anteilige Befriedigung, die jedoch insgesamt kaum in Begeisterung umschlägt. "Somera Sól" bietet zwar feine Gitarrenduelle zwischen Bjork und seinem Sidekick Cortez und bleibt hinsichtlich der Produktion auch permanent dem klassischen Wüstensound treu, ist aber für den alten Haudegen und seine Band kein wirklicher Fortschritt. Ein Blick auf seine ehemaligen Mitstreiter in FU MANCHU und QUEENS OF THE STONE AGE verrät jedenfalls, dass Bjork im direkten Vergleich schon länger auf der Stelle tritt und die Reunion gerade für ihn enorm wichtig wäre, um nicht musikalisch und kompositorisch zu resignieren. Wie gesagt, "Somera Sól" verfügt über einige anständige Passagen - aber von der Gänsehaut der Vergangenheit ist hier kaum etwas übrig geblieben.
Anspieltipps: Freaks Of Nature, Ultimate Kickback
- Redakteur:
- Björn Backes