BRIGHT & BLACK - The Album
Mehr über Bright & Black
- Genre:
- Symphonic Orchestral Music
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Bright & Black Music/Versity Rights
- Release:
- 26.01.2024
- Nidhugg
- Bloodgrind
- Can't Explain This
- Collateral Damage
- The Secret
- Mounts Of Misfortune
- Armies Of The Preposterous
- A World Of Strange
- From Dust And Mud
- And Flesh And Blood
- Midnite Son
- End Of All
Wenn sich "Metalmaniacs" zusammentun und Orchestermusik schreiben...
"Metal goes/meets Classic" – nun, das ist natürlich nicht ganz so neu. Was aber neu ist, ist die Art und Weise, wie das bei BRIGHT & BLACK umgesetzt wird. Hier wird nicht einfach schon vorhandene (Metal)-Musik mit einem klassischen Orchester umgesetzt, sondern hier wird (Metal)-Musik direkt für ein Orchester komponiert. "The Album" beinhaltet also Kompositionen, die von Musikern, die aus dem Metal-Bereich bekannt sind, in einem einzigartigen Projekt für ein Orchester geschrieben wurde.
Als Komponist tritt dabei nicht "irgendwer" auf, sondern es haben sich so bekannte Namen wie Eicca Toppinen (APOCALYPTICA), Fredrik Åkesson (OPETH), Erik Danielsson (WATAIN), Nico Elgstrand (ENTOMBED AD) sowie Tomas Haake/Dick Lövgren (MESHUGGAH) zusammengefunden. Eingespielt wurde das Ganze vom "Baltic Sea Philharmonic"-Orchester unter Leitung des Dirigentenen Kristjan Järvi in Tallinn, orchestriert von Jonny Abraham und produziert von Jacob Hellner und mit Eicca am Cello. Übrigens hat sich Eicca Toppinen gemeinsam mit Perttu Kivilaakso schon einmal "klassisch" betätigt. Gemeinsam haben sie für die "Finnish National Opera" die Oper "Indigo" geschrieben, die 2016 Premiere hatte und mich sehr begeisterte.
Dieses orchestrale Werk – schlicht mit "The Album" betitelt – kommt gewaltig daher, ist mitreißend und einfach überwältigend. Vorausgesetzt natürlich, man hat etwas übrig für große Orchestermusik, dann kann man in etwas über einer Stunde die zwölf unterschiedlichen Stücke genießen und sich in verschiedene Klanglandschaften entführen lassen.
Den Anfang macht 'Nidhugg', das zwar leicht und locker beginnt, aber schnell zu gewaltigen Tönen anschwillt und das Urgewaltige heraufbeschwört und versinnbildlicht. Der Nidhugg ist in der nordischen Mythologie ein gigantischer Drache, der in den Wurzeln von Yggdrasil, dem Weltenbaum, verborgen ist. 'Bloodgrind' ist rasant, düster und rau, man vermeint sogar fast gesungene Growls zu hören. Hier beeindruckt mich die Streicherfraktion ungemein. Schwer, dunkel und getragen lauschen wir 'Can't Explain This', bevor mit 'Collateral Damage' das mit gut neuneinhalb Minuten längste Stück der Platte folgt. Dieser Track wurde komplett von Eicca komponiert und arrangiert und erinnert mich stark an die Musik von APOCALYPTICAs letzter Platte "Cell-0". Es ist eine beeindruckende, hymnisch anmutende Komposition, in der man total versinken kann und die sich, zumindest in meinen Ohren, zur Dauerrotation eignet. Weit weniger hymnisch, eher dramatisch und an Krieg, Bomben und Beschuss erinnernd, geht es bei 'The Secret' zur Sache. Getragen, aber teilweise bombastisch tönt 'Mounts Of Misfortune' aus den Boxen, stakkatomäßig an den Nerven zerrend wird 'Armies Of The Preposterous' auf den Hörer losgelassen, bevor die eher ruhige Reise in 'A World Of Strange' beginnt. Das kürzeste Stück, das langsame und getragene 'From Dust And Mud' (nur eineinhalb Minuten), ist wie ein kleines Zwischenspiel, bevor 'And Flesh And Blood', das zwischen leisen und aggressiv-lauten Abschnitten wechselt und sich dabei kontinuierlich steigert, das letzte Viertel der Platte einleitet. Mit 'Midnite Son', übrigens von Kristjan Järvi komponiert, wird es ruhiger, der Titel ist quasi die Ballade des Albums. Auch hier nimmt das Solo-Cello, gemeinsam mit der restlichen Saitenfraktion, eine herausragende Rolle ein. Mit dem ebenfalls sehr ruhigen und getragenen 'End Of All' klingt das Album aus und lässt uns noch einmal den wunderbaren Celloklängen lauschen. Ein sehr gelungener Abschluss, der einen kurz innehalten lässt, bevor man "The Album" und das gesamte Orchester mit Standing Ovations feiern möchte.
Damit ist eigentlich alles gesagt, was es von meiner Seite aus zu sagen gibt. Tolle Musiker mit einer grandiosen Idee und einer phantastischen Umsetzung derselben. Ich zitiere hier einen guten Freund, der dazu sagen würde: "Ganz, ganz großes Kino!" Dem kann ich nur zustimmen.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer