BRYMIR - Slayer Of Gods
Mehr über Brymir
- Genre:
- Epic Pagan Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Ranka Kustannus / Soulfood
- Release:
- 03.06.2016
- Intro
- For Those Who Died
- Risen
- The Black Hammer
- Nephilim
- Prelude
- Slayer Of Gods
- Thus I Became Kronos
- Stormsoul
- The Rain
- Pantheon Of Forsaken Gods
Etwas überfrachteter Pagan-Pomp aus Finnland.
Kann sich noch jemand an den unsäglichen Disney-Film "Camp Rock" erinnern, bei dem Jugendliche in einem musikalischen Sommer-Camp für eine Karriere als "Rockstars" trainieren? Tja, wer bisher dachte, dass es sich bei dieser Story um einen schlechten Witz handelte, der sollte dazu einmal die finnischen Pomp-Pagan-Metaller BRYMIR befragen, denn auch diese Band entstand während eines musikalischen Sommer-Freizeitprogramms, wo die Jungs gemeinsam den ENSIFERUM-Track "Token Of Time" coverten. Anschließend begann die Truppe gemeinsam an eigenem Material zu werkeln und veröffentlichte im Jahr 2011 ihr Debüt "Breathe Fire To The Sun", das mit seinen pompösen Keyboards unseren Redakteur Björn Backes damals allerdings nicht wirklich überzeugen konnte. Nach einer fünfjährigen Pause, in der vor allem Keyboarder Janne Björkroth mit seiner Zweitband BATTLE BEAST um die Welt gereist ist, folgt nun endlich der zweite Longplayer "Slayer Of Gods", mit dem sich die Jungs auch außerhalb ihres Heimatlandes einen Namen machen wollen.
Ob das allerdings gelingen wird, ist fraglich, denn mit dem Vorgänger teilt die neue Scheibe leider nicht nur die generelle musikalische Ausrichtung hin zu epischem Pagan Metal. Nein, auch die von Björn in seiner Rezension festgestellten Schwachpunkte des Sounds der Finnen haben den Weg auf das Zweitwerk gefunden. Symptomatisch dafür ist bereits der Opener 'For Those Who Died', der zwar einerseits mit einigen hymnischen Momenten glänzen kann, dessen alles überlagernde Keyboard-Arrangements allerdings auch zeitgleich die übrigen Instrumente komplett in den Hintergrund drängen. So können dann auch die durchaus schicken Gitarren-Riffs am Ende keinerlei Druck entfalten, sodass der Song mehr oder weniger belanglos am Hörer vorbeiplätschert.
Ganz spurlos ist die Kritik am Vorgänger aber scheinbar auch an den Jungs nicht vorbeigegangen, denn im weiteren Verlauf der Platte rücken Jannes Keyboards zumindest stellenweise auch einmal in den Hintergrund und lassen so den anderen Instrumenten Luft zum Atmen. So präsentiert das Sextett bei Tracks wie 'Stormsoul' oder dem mit feinen Lead-Gitarren glänzenden 'Nephilim' sogar einen wirklich gelungenen Mix aus epischen Keyboards und fetten Gitarren, der dann auch prompt überzeugen kann. Nur sind diese Momente auf "Slayer Of Gods" leider zu rar gesät, denn an anderer Stelle verschandeln die billigen Orchester-Samples dann wieder jeglichen guten Ansatz und sorgen so leider dafür, dass der Großteil des Materials weit hinter seinem Potential zurückbleibt. Umso ärgerlich ist das Ganze, weil gerade die Gitarren-Front bestehend aus Joona Björkroth und Sean Haslam eine ganze Menge feiner technischer Spielereien in petto hat, die aber unter dem Keyboard-Teppich einfach nicht so recht zur Geltung kommen.
So ist die zweite Scheibe aus dem Hause BRYMIR alles in allem zwar doch eine Verbesserung im Vergleich zum reichlich überfrachteten Debüt geworden, trotzdem ist auch hier noch lange nicht alles Gold, was glänzt. Zu oft überschatten die omnipräsenten Keyboards nämlich auch auf dem aktuellen Silberling die übrigen Musiker und nehmen der Scheibe damit jegliche Dynamik. Da reichen schlussendlich auch die beiden wirklich starken Nummern 'Stormsoul' und 'Nephilim' schlussendlich nicht aus, um den eher durchwachsenen Gesamteindruck der Platte noch zu korrigieren.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs