BURNED IN EFFIGY - Rex Mortem
Mehr über Burned In Effigy
- Genre:
- Death Metal / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 28.01.2022
- Doomsayer
- Artorias
- Nightfall
- The Empericist
- Hades
- Atlas
- Treachery
- Vendetta
Spannendes Debüt zwischen Prog, Melodic Death Metal und modernem Metalcore.
Es ist eine wirklich interessante Mischung von Metal-Substilen, die die Chicagoer BURNED IN EFFIGY für ihren ersten Langspieler "Rex Mortem" versprechen. So soll es Progressive Metal mit einer ordentlichen Melodic-Death-Schlagseite geben, der schlussendlich auch noch neoklassische Elemente mit einbezieht, wie man sie sonst von Rockern wie YNGWIE MALMSTEEN her kennt. Bei einer solchen Kombination kommen mir sofort der viel zu früh verstorbene Alexi Laiho und seine Band CHILDREN OF BODOM in den Sinn, was bei mir die Vorfreude auf das Debütalbum des Fünfers in die Höhe schnellen lässt.
Doch nicht nur die musikalische Ausrichtung klingt vielversprechend, auch die Bandgeschichte des Quintetts ist durchaus interessant. So waren die Amerikaner auf der erstene EP "Terrestrial" noch komplett instrumental unterwegs, haben inzwischen aber beide Gitarristen-Posten neu besetzt und gleich mit Mark "Smedy" Smedbron noch einen Sänger hinzugefügt, der den insgesamt acht neuen Kompositionen seine wuchtige Stimme leiht. Los geht es dabei eindrucksvoll mit dem mächtigen 'Doomsayer', das tatsächlich klassisch angehauchte Melodien mit wuchtigem Death Metal verbindet, dabei aber mehr in Richtung New Wave Of American Haevy Metal schielt als in Richtung CHILDREN OF BODOM oder Göteborg. Nicht zuletzt hat Fronter Mark darauf mit seinen garstigen Screams und Growls einen großen Einfluss, die mich in ihrer Intensität an eben jene Stilrichtung erinnern. während die beiden Gitarristen Steve Bacakos und Mike Hisson mit ihren Leads dann doch in Richtung Alexi Laiho schielen.
Leider hält das folgende 'Artorias' das hohe Qualitätslevel des Einstiegs nicht wirklich, dafür überzeugen das proggige 'Nightfall' und das mit absolut großartigen Hooklines gesegnete 'The Empericist' umso mehr. Generell präsentiert sich die Truppe aus Chicago immer dann besonders stark und eindrucksvoll, wenn es eher vetrackt oder melodisch zur Sache geht. So ist das groovige 'Hades' zwar durchaus ein ansprechender Nackenbrecher, geht aber gegen Songs wie das mit wunderschönen Harmonien ausgestatte 'Atlas' oder den fast schon ein bisschen an modernen Metalcore erinnernden Rausschmeißer 'Vendetta' samt Ohrwurm-Refrain nur als nettes Füllwerk durch.
Glücklicherweise überwiegen auf "Rex Mortem" insgesamt aber ganz klar die Highlights, weswegen für mich auch Marks Growls der einzige wirkliche Kritikpunkt bleibt, sind diese in meinen Ohren auf Albumdistanz oftmals doch etwas eintönig. Diese minimale Kerbe wetzt das absolut famose Spiel des Duos an den Sechsaitern auf dem Erstling aber locker aus, weswegen ich Freunden von Melodic Death Metal und amerikanischen Bands wie LAMB OF GOD hier auch dringend ein Antesten empfehlen würde - BURNED IN EFFIGY können es noch weit bringen, wenn sie das hohe Niveau des Debüts auch in Zukunft halten können.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs