CACHEMIRA - Jungla
Mehr über Cachemira
- Genre:
- Heavy Rock / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Heavy Psych Records / Cargo
- Release:
- 05.05.2017
- Ouverture
- Sail Away
- Goddess
- Jungla
- Overpopulation
Grandiose Gitarrensounds, herrlicher Psychedelic Rock, jähes Ende!
Jimi Hendrix und Eric Clapton würden sich sicherlich die Hände schütteln, hätten sie die Chance, nur ein einziges Mal gemeinsam in den neuen Silberling von CACHEMIRA reinzuhören. Denn es sind ihre Einflüsse, die auf "Jungla" prägend verarbeitet werden und am Ende in einer außergewöhnlichen Kombination aufeinandertreffen. Das spanische Trio ist ganz klar von der experimentellen Phase der frühen psychedelischen Sounds inspiriert, gleichzeitig aber auch ein klarer Verfechter der Heavy-Rock-Anfänge, zu denen sich standesgemäß auch eine minimale SABBATH-Huldigung gesellt - aber das nur am Rande.
Anders nämlich als das Gros der unzähligen Retro-Combos sind es eben nicht Iommi und Co., die als Ideengeber den Kopf hinhalten müssen. CACHEMIRA sieht sich vielmehr in der Tradition der ersten echten Gitarrenhelden, kommt dabei auch an Carlos Santana und Jimmy Page nicht vorbei, arbeitet insgesamt aber nicht so songorientiert wie die grauen Eminenzen. Die Katalanen sind in allen fünf Stücken extrem verspielt und spinnen ihre Netze vom lebendigen Blues der Südstaaten bis hin zu den Wüstensounds von Palm Springs - und improvisieren schließlich in allen Songs so krass, dass man umso mehr staunen muss, wenn die Teile auseinandergerissen und wieder neu zusammengefügt werden. Denn das, genau das hat CACHEMIRA mindestens genauso gut drauf wie die Originale zu ihrer besten Zeit!
Warum die Scheibe letztendlich aber gerade mal die 30-Minuten-Grenze sprengt und die Band die Gelegenheit verstreichen lässt, ihre Klasse noch ausgiebiger vorzuführen, ist mir ein Rätsel. "Jungla" ist gerade heiß glaufen, da entscheiden sich die Mannen aus Barcelona schon wieder, den Schlusspunkt zu setzen. Doch zumindest hat die Band bis zu diesem Punkt ihre Genialität eindrucksvoll zur Schau gestellt und eines der besten Jam-Rock-Exponate der vergangenen Jahre in die Ausstellung gebracht. Und das eben auch in gerade mal einer halben Stunde.
Anspieltipps: Ancient Goddess, Overpopulation
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes