CANCER BATS - Bears,Mayors,Scraps & Bones
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2010
Mehr über Cancer Bats
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Roadrunner Records (Warner)
- Release:
- 23.04.2010
- Sleep This Away
- Trust No One
- Dead Wrong
- Doomed To Fail
- Black Metal Bicycle
- We Are The Undead
- Scared To Death
- Darkness Lives
- Snake Mountain
- Make Amends
- Fake Gold
- Drive This Stake
- Raised Right
- Sabotage
Heftiger Hardcore aus Kanada mit einem gewissen Ermüdungseffekt.
Für mich ist es immer ein schlechtes Zeichen, wenn das aktuelle Album einer Band als "brutaler und zerstörerischer als zuvor" beschrieben wird, denn mit dem ganzen "lauter, böser, aggressiver"-Geschrubbe habe ich ja nicht so viel am Hut. Und so gehe ich mit gemischten Gefühlen an die dritte Scheibe der CANCER BATS, die für mich allerdings die erste Begegnung mit den Kanadiern ist. Die befürchtete Geräuschkulisse bleibt jedoch glücklicherweise aus, denn die vier Herren legen Wert auf Songs und haben ihr Hardcore-Gerüst mit teilweise sehr ordentlichen Gitarren gewürzt.
Also alles im Lot? Nun, so weit würde ich dann wiederum nicht gehen wollen. Denn grundsätzlich ist die Mischung aus Hardcore und Punk und gelegentlichen Metal-Einsprengseln keine schlechte Idee, nur haben die CANCER BATS einen ziemlich gewöhnungsbedürftigen Brüllwürfel am Mikrophon, der im ersten Song eine relativ mäßige Figur abgibt. Erst im zweiten Track 'Trust No One' variiert er besser, und siehe da, der Song entpuppt sich als schneller, harter, unterhaltsamer Brocken Core. Hey, werde ich mich mit "Bears, Mayors, Scraps and Bones" anfreunden können? In der Tat entpuppen sich im Laufe des Album einige Songs als absolute Treffer, in denen nicht nur auf Brutalität gesetzt wird, sondern ein wenig Abwechslung in die Chose kommt.
Aber dann doch nur einige Songs, denn obwohl für sich genommen jeder einzelne Song gut ist, sind 14 Stücke, in denen doch immer wieder das gleiche Kaliber abgeschossen wird, ziemlich ermüdend. Zwar kann da nicht jeder Schuss ein Treffer sein, aber für ein wirklich großartiges Werk gibt es dann doch zu viele Füller. Woran weiterhin Sänger Liam Cornier nicht ganz unschuldig ist, steht bei ihm doch Aggressivität immer im Vordergrund, so dass oft melodische Ansätze im Keim erstickt werden.
Die Kanadier bieten uns kurzweiligen, harten Sound, der der Zielgruppe, die auf alles steht, was hart ist und auf –core endet, Spaß bereiten wird. Allen anderen muss ich empfehlen, erstmal zu horchen, ob das gelungen-aggressive, aber recht monotone Gebrülle zusagt, oder ob da das gleiche Stirnrunzeln zu Tage tritt wie bei mir. Übrigens verbirgt sich ganz am Ende des Albums noch eine Coverversion des Songs 'Sabotage' von den BEASTIE BOYS, die vor allem dadurch auffällt, dass sie dem Lied zwischendurch mal eine Pause zum Atmen gönnt, anstatt nur mit hoher Geschwindigkeit durch enge musikalische Gassen gehetzt zu werden. Dennoch: Die Band hat Potential, und "Bears, Mayors, Scraps & Bones" enthält ein halbes Dutzend wirklich guter Songs, so dass man sich das Album gut ins Regal stellen kann. Ob man es aber häufig komplett durchhören wird, steht auf einem anderen Blatt.
Anspieltipps: Trust No One, Dead Wrong, We Are The Undead, Snake Mountain, Fake Gold
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger