CANDLEMASS - Sweet Evil Sun
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2022
Mehr über Candlemass
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 18.11.2022
- Wizard Of The Vortex
- Sweet Evil Sun
- Angel Battle
- Black Butterfly
- When Death Sighs
- Scandinavian Gods
- Devil Voodoo
- Crucified
- Goddess
- A Cup Of Coffin (Outro)
Hinkt leider weit hinter den Klassikern hinterher.
Mit "Sweet Evil Sun" legt CANDLEMASS das mittlerweile fünfzehnte offizielle Album vor. Einst hat sich die Band mit "Nightfall" und vor allem dem Drittwerk "Ancient Dreams" in mein metallisches Herz katapultiert. Gerade der charismatische Sänger Messiah Marcolin rundete diese grandios episch-doomige Musik perfekt ab und sorgte auch live für diverse Gänsehäute. Thomas Vikström habe ich wohlwollend akzeptiert und über die Qualitäten eines Robert Lowe brauchen wir nicht diskutieren.
Doch nun ist der ursprüngliche Sänger Johan Langquist wieder dabei. Sicher macht der Mann seinen Job gut, dennoch kann er die Magie, welche die Band umgibt, nicht annähernd herüberbringen. Mit den Alben "Candlemass" und "King Of The Grey Islands" konnten die Schweden in der ersten Dekade dieses Jahrhunderts weitere Meilensteine präsentieren. Davon ist man nun weit entfernt. Obwohl der bereits bekannte Titeltrack die Stärken der Band durchaus eindrucksvoll abbildet, bleibt der Rest hinter den Erwartungen zurück. Deutlich wird dies am Song 'Scandinavian Gods'. Die Gitarren klingen fett wie eh und je, aber das doch arg klinisch wirkende Schlagzeug nimmt dem Sound die Dynamik. Und wie bereits oben erwähnt, vermag es Johan Langquist nur bedingt, dies aufzufangen. Doch daran allein liegt es nicht, dass "Sweet Evil Sun" am Ende nicht so richtig überzeugt. Der Opener 'Wizard Of The Vortex' ist ganz ok, zeigt aber bereits an, dass es insgesamt an Tiefgang mangelt. Die meisten Songs ziehen an mir vorüber, ohne nachhaltige Spuren zu hinterlassen. Es fehlen diese einzigartigen Momente, die ein CANDLEMASS-Album braucht, um etwas ganz Besonderes zu sein.
Auch wenn ich es persönlich nicht wahrhaben will, CANDLEMASS scheint mittlerweile im Mittelmaß angekommen. Wenn das Festhalten an gewohnten Strukturen und das Bedienen der ureigenen Stilelemente in Langeweile umzukippen droht, dann läuten die Alarmglocken. Ich hoffe, dass die Band die Kurve bekommt und in Zukunft weniger mit dem Kopf agiert, sondern sich wieder auf die Instinkte verlässt, welche für die Erschaffung der oben genannten Mega-Alben der Band eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt haben müssen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Wilkens