CASKET GARDEN - Open The Casket, Enter The Garden
Mehr über Casket Garden
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- Label:
- Metal Age/Twilight
- Release:
- 18.01.2006
- The First Handful Of Soil
- Open The Casket
- Spirit Unseen, Body Unknown
- Why The Vultures Cry?
- One More Lie
- A Grief History
- Poisonvein 1010011010
- To Relieve My Carnage
- ...Alone As God
- Enter The Garden
CASKET GARDEN – da werden doch gleich Erinnerungen an DISMEMBERs wohl größten Hit wach. Die Ungarn konnten bereits anno 2003 mit ihrem Erstwerk "This Corroded Soul Of Mine" für Aufhorchen innerhalb der Szene sorgen, und auch das neue Album "Open The Casket, Enter The Garden" dürfte einige Anhänger finden.
Wie bereits erwähnt, macht der Bandname im Prinzip die Marschrichtung des Quintetts klar: Old School Death Metal der Marke schwedischer Ostküste, und wie zu erwarten ist, haben insbesondere DISMEMBER hier Pate gestanden. Jedoch beschränken sich die Puszta-Metaller nicht darauf, lediglich eine Art Tribute- oder Cover-Album an Mätti & Co. abzuliefern, sie garnieren den traditionellen Todesstahl mit deutlich mehr Melodien, als man dies bei der Institution aus Sverige gewöhnt ist. Hinzu kommt, dass Fronter István recht heiser und hoch kreischt, was Assoziationen zu Kärkis Gesangsstil gleich im Keime erstickt.
Ingesamt klingen die Ungarn wie eine räudige, rotzige Melo-Death-Truppe, die hörbar keinen Bock auf eine glatt gebügelte Produktion oder zu zuckersüße Melodien hat. Da denkt man im Verlauf der etwas mageren vierzig Minuten mal an DIMENSION ZERO (allerdings erreichen CASKET GARDEN nicht deren Aggresivität, vom Tempo mal ganz zu schweigen) oder auch mit einigen Abstrichen THE CROWN, wobei hier der Rotzrock-Appeal fehlt. Wenn, dann geht das Ganze eher in die frühe Elchtod-Ecke, was einige ENTOMBED-Reminiszenzen deutlich machen.
Irgendwann ist die Scheibe dann durchgelaufen, und man fragt sich, was eigentlich groß hängen bleibt: Interessante Songstrukturen? Eben das, was man auch von DISMEMBER erwarten würde, inklusive einiger cleaner Gitarren-Parts und schönen, wohldosierten Melodiebögen. Die Überraschungsmomente bleiben fast komplett aus, was aber durchaus so beabsichtigt sein dürfte – Old School und so ... Lediglich die wirklich schön ausgearbeiteten Melodie-Einsprengsel sind durchaus eigenständig, da sie öfters eingeflochten werden, als dies bei den Referenzbands der Fall ist.
Unterm Strich ein definitiv unterhaltsames, sehr gut eingespieltes Album, das aber für jemanden, der bereits sämtliche DISMEMBER- und ENTOMBED-Outputs im Schrank stehen hat, alles andere als essenziell ist. Wer mit diesen beiden wichtigen Combos noch keinen musikalischen Kontakt aufgenommen hat, sollte das vielleicht mal über den Umweg CASKET GARDEN probieren, schaden kann's nicht.
Anspieltipps: The First Handful Of Soil, Why The Vultures Cry?, Grief History
- Redakteur:
- Rouven Dorn