CASTLE - Under Siege
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2014
Mehr über Castle
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Van Records
- Release:
- 16.05.2014
- Distant Attack
- Be My Ghost
- A Killing Pace
- Pyramid Lake
- Powersigns
- Labyrinth Of Death
- Temple Of The Lost
- Evil Ways
Unter Blut, Schweiss und Tränen geschmiedet.
Das amerikanische Gespann CASTLE gehört seit der Veröffentlichung seines zweiten Albums "Blacklands" zu meinen liebgewonnenen Favoriten aus dem Newcomer-Bereich. Mit ihrem seit dem Debüt kultivierten Stil haben sich die Kalifornier in viele Underground-Herzen gespielt und bewiesen, dass man auch heutzutage noch einen eigenständigen Sound entwickeln und sich somit von etlichen Truppen der Retro-Welle absetzen kann. "Under Siege" soll nun an die ersten beiden Longplayer anknüpfen und den Status CASTLEs in der Metal-Welt festigen. Mit Ván Records und einigen absolvierten Deutschland-Gigs im Vorprogramm von INTRONAUT sollte das Echo es im Jahr 2014 doch wohl gut meinen mit Liz Blackwell und ihren Gefährten.
'Distant Attack' untermauert dieses Vorhaben eindrucksvoll und bringt die Stärken von CASTLE schnell auf den Punkt. Variabler, mit feinen Klampfen versehener Sound trifft auf das ungewöhnliche Organ von Fräulein Blackwell und erinnert mit seinen synkopierten Akkordwechseln gerne an das verblichene Antlitz THE DEVIL'S BLOODs. Auf dem gesamten Album schraubt sich Gitarrist Mat Davis so viele tolle Hooks aus dem Ärmel, dass es in keiner Sekunde langweilig wird. Das ist ganz einfach gehobene Unterhaltung, die auf so vielen Ebenen begeistern kann. Ob für 'Pyramid Lake' der Gesangsstil Ozzy Osbournes als Blaupause diente? Ich muss bei der Nummer jedenfalls ständig an 'War Pigs' denken. Ohne CASTLE jetzt zu nahe an die Geburtsväter rücken zu wollen, gibt es aber diese omnipräsente doomige Stimmung, die vor allem beweist, dass traditionell veranlagte Musik nicht unbedingt mit Eierkneif-Vocals und Gitarren-Leads ab der zehnten Lage aufwärts ausgestattet sein muss.
Ganz groß ist auch die für die Band typische klangliche Eigenheit, wie sie 'Powersigns' demonstriert. Immer schön locker durch die Hose atmen und den nächsten Ohrwurm aus dem Ärmel schütteln. Man muss kein Prophet sein, um festzustellen, dass diese Songs bei den künftigen Live-Shows ordentlich regeln werden.
Wieso dann bei der ganzen Euphorie "nur" acht Punkte? An den Vorgänger "Blacklands" kommt die Platte für meinen Geschmack nicht ganz heran, vor allem weil ich gerne mehr männliche Vocals gehört hätte, die Songs wie 'Curse Of The Priests' oder 'Storm Below The Mountain' noch mit einer großen Schüppe Bosheit veredeln konnten. Für Fans der Band und alle, die gerne mal bei Ván Records fündig werden, ist "Under Siege" allerdings Pflichtprogramm. Weitermachen, CASTLE!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher