CAULDRON - In Ruin
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2016
Mehr über Cauldron
- Genre:
- 80s Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- High Roller Records (Soulfood)
- Release:
- 29.01.2016
- No Return / In Ruin
- Empress
- Burning At Both Ends
- Hold Your Fire
- Come Not Here
- Santa Mira
- Corridors Of Dust
- Delusive Serenade
- Outrance
Solider Genre-Release
Dort wo früher der Trabant gebaut wurde, hat man inzwischen ein sehr gutes Näschen für traditionellen Heavy Metal entwickelt, wie das Label High Roller Records seit einigen Jahren mit seinen Veröffentlichungen beweist. Das neueste Pferd im Stall des Labels heißt CAULDRON, kommt aus dem kanadischen Toronto und stellt aktuell mit "In Ruin" sein mittlerweile viertes Studioalbum vor. Gegründet wurde das Trio bereits im Jahr 2006, es folgten drei Longplayer für Earache Records und ausgedehnte Touren mit Genregrößen wie DIAMOND HEAD oder ENFORCER, bevor die Band in diesem Jahr im Osten der Bundesrepublik ein neues Zuhause gefunden hat.
Es dürfte dementsprechend auch niemanden verwundern, dass die Drei fröhlich in sämtlichen Spielarten des klassischen Heavy Metals wildern, wobei insbesondere die New Wave Of British Heavy Metal für große Teile des Materials Pate gestanden hat. Gerade gesanglich hört man allerdings auch einige Parallelen zu den Schweden ENFORCER, was einfach daran liegt, dass sich die Stimmen von Frontmann Jason Decay und seinem Pendant Olof Wikstrand extrem ähnlich sind. Sehr gut nachzuhören ist das bereits beim Song 'No Return / In Ruin', der mit seiner schönen Gitarrenarbeit und einem tollen Refrain die Platte standesgemäß eröffnet.
Aber auch im weiteren Verlauf von "In Ruin" demonstrieren die Kanadier, was für abgebrühte Songwriter sie inzwischen geworden sind. Hier sitzt jedes Riff, jedes Solo und auch jede Hookline. Das sorgt auf der einen Seite dafür, dass der Longplayer mit 'Come Not Here', dem sehr melodischen 'Hold Your Fire' und 'Corridors Of Dust' einige wirklich hochklassige Songs zu bieten hat. Andererseits wirkt das Songwriting aber auch oft ein wenig zu vorhersehbar, die einzelnen Songs sind recht gleichförmig und vor allem auch beim Tempo gibt es wenig Variationen. So sind die Tracks für sich betrachtet zwar wirklich gut, die gesamte Platte wirkt trotzdem in ihrer Gesamtheit etwas hüftsteif und monoton. Die leicht angestaubte Produktion ist dabei dann auch keine große Hilfe, zwar ist der Sound angenehm dynamisch, aber es fehlt insgesamt der Druck hinter dem Schlagzeug und vor allem den Gitarren. Das hat man bei einigen Kollegen des Genres in den letzten Jahren schon deutlich besser gehört.
So bleibt "In Ruin" insgesamt eine zweischneidige Angelegenheit. Isoliert betrachtet, machen die einzelnen Songs wirklich Spaß und bieten tolles Songwriting, in seiner Gesamtheit kann das Album den Hörer aber einfach nicht mitreißen, was daran liegt, dass die Kanadier an vielen Stellen doch zu sehr auf Nummer sicher gehen. Fans des Genres können natürlich trotzdem ein Ohr riskieren, denn trotz aller Kritik ist der Longplayer immernoch ein solider Release aus dem Stall von High Roller Records.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs