CELLADOR - Off The Grid
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2017
Mehr über Cellador
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 10.03.2017
- Sole Survivors
- Break Heresy
- Shadowfold
- Wake Up The Tyrant
- Off The Grid
- Swallow Your Pride
- Shimmering Status
- Good Enough
- This Means War
- Running Riot
Ein auf Hochglanz polierter D-Zug!
Was soll das heißen, Melodic Speed Metal ist tot? DRAGONFORCE hat den Bullen bis ans Ende geschleift? Von wegen! CELLADOR beweist das Gegenteil! Wer wie diese Amis aus Denver mit 'Sole Survivors' sowas von mit der Tür im Galopp ins Haus fällt, der hat was zu beweisen. "Off The Grid", der zweite Longplayer des Vierers, startet dermaßen energiegeladen und gut gelaunt, ich hab das Grinsen nach der Ersteinfuhr stundenlang nicht aus der Fratze bekommen!
Und das Beste ist: Die Jungs machen einfach so weiter. 'Break Heresy' ist feinster Hochgeschwindigkeits-(Plastik-)Stahl in bester Euro-Speed-Tradition. Das Stück hätte auch frühen HELLOWEEN gut zu Gesicht gestanden. Als absolutes Herzstück des neuen Albums erweist sich der Dreier aus Titeltrack, 'Swallow Your Pride' und 'Shimmering Status'. Was das Amerikaner hier auf die Platte zaubern, veranlasst sämtliche Konkurrenz hoffentlich zu härterer Arbeit. Nicht nur technisch ist hier alles bestens umgesetzt, nein, es stimmt auch das Gefühl. Chef Chris Petersen gibt nicht nur als Gitarrist mit seinem Partner Eric Meyers alles und baut immer wieder kleine Sperenzien ein, die das strapazierte Ohr dankbar aufsaugt, er singt sich auch mit großer Anstrengung in die Herzen der Hörer. Oft am Limit, aber immer mitreißend.
Und es stimmen einfach auch die Melodien. Gerade nach 'Swallow Your Pride' wünsche ich jedem viel Erfolg bei der Ohrwurmtherapie. Das Ding setzt sich mal richtig fest! Leider - und das ist auch der Grund für die nicht überragende Bewertung - muss man CELLADOR attestieren, nicht unbedingt abwechslungsreich zu Werke zu gehen. "Off The Grid" macht enorm Spaß, doch spätestens nach der Happy-Hymne 'Good Enough' würde man sich eine kleine Verschnaufpause wünschen. Man muss nur die Tracklist lesen, um zu sehen, dass dies nicht vorgesehen ist. So beendet man die dreiviertelstündige ruhelose Achterbahnfahrt recht ausgebrannt und verspürt das Bedürfnis nach Schlurf-Doom.
Dennoch: CELLDAOR macht mit dem Zweitwerk enorm viel richtig und haucht einem müden Genre neues Leben ein. Allein das ist schon bemerkenswert. Wenn dazu die Ideen auch einfach mal gut umgesetzt sind, gibt es kaum noch Grund zu meckern. Starke Scheibe, meine Herren!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring