CELTICA - Steamphonia
Mehr über Celtica
- Genre:
- Celtic / Gothic
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Stringdependent Records
- Release:
- 23.09.2016
- Steamphonia
- Demon Of Carbonium
- Harbour In The Sky
- Telegram for Monsieur Verne
- Carmina Celtica
- The Iron Angel
- Full Steam Ahead
- Nautilus Descending
- Antarctica
- Victoria's Desire
- Deus Ex Machina
- A Sinister Romance
- Megawatt
- Gateway To Utopia
Volldampf voraus!
"Pipes Rock!" haben sich die Musiker von CELTICA schon lange auf die Fahnen geschrieben. Dass ihr Bandmotto nicht nur eine leere Floskel ist, beweisen die außergewöhnlichen Mittelalter-Gothic-Rocker auf ihrem neuen Oeuvre "Steamphonia". Der Name des Albums ist dabei Programm: Das Sextett entführt den Hörer in futuristisch-utopische Welten und verpackt beliebte Steampunk-Motive in größtenteils instrumentale Lieder - die nur hier und da von klassischen Chören veredelt werden.
Schon der Opener 'Steamphonia' ist eine kleine Zeitreise für sich und mit den dramatisch anschwellenden Geigen sowie dem sakralen Gesang im Hintergrund ein gelungener Appetizer: Denn nach dem kurzen Intro öffnet sich der Vorhang - "Ladies and Gentlemen, welcome to Steamphonia!"
Und so opulent das Viktorianische Zeitalter fürs Auge war, so dicht und episch ist der einzigartige Klang, der diese Ära und die daraus entstandene Steampunk-Kultur musikalisch auf einen Silbering gepresst hat. Noch nie habe ich einen Dudelsack in so epischer und düsterer Grundstimmung gehört wie auf dem Track 'Carmina Celtica'. Zusammen mit der begleitenden Geige schwingt sich das sonst so behäbig wirkende Instrument musikalisch in echte Höhen und liefert sich in puncto virtuose Leichtigkeit ein echtes Solo-Duell mit dem Saiteninstrument. Da können selbst manche Gitarrenlicks in Fingerfertigkeit nicht mithalten. Neben den schottischen Sackpfeifen ist die Geige ohnehin der Star auf "Steamphonia" - ob nun bedrohlich-dunkel wie auf dem erwähnten 'Carmina Celtica' oder fast schon frivol und verführerisch wie im nachfolgenden Song 'The Iron Angel'. Ihre Wurzeln haben die Jungs und Mädels jedoch trotz aller Begeisterung für die dampfbetriebene Fantasiewelt nicht vergessen: Mit einem militärischen Marsch beginnt 'Megawatt', ehe die Dudelsäcke synchron in die muntere Weise einsteigen - die Nummer erinnert noch am ehesten an die Melodien der Highlands, mit denen sich CELTICA vor allem zu Beginn der Bandhistorie einen Namen machte.
Für das insgesamt vierte Studioalbum hat CELTICA im Übrigen das Klangspektrum um einige Komponenten erweitert, was sich vor allem auf dem Track 'Antarctica' in seiner ganzen Pracht zeigt. Um dem tödlichen Wettrennen auf die Reise zum Südpol auch musikalisch die nötige Dramatik zu verleihen, greift das Sextett immer häufiger zur Violine, zu Double-Bass-Drums und hat auch die Gitarren um einiges tiefer gestimmt. Entstanden ist so ein majestätischer, spannender Klang, der die Band immer weiter von der klassischen Mittelalter-Rock-Gruppe wegrückt und CELTICA immer mehr nach Dark Metal oder Gothic Rock klingen lässt. Und dann soll mir noch einer die Nase über Dudelsäcke rümpfen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat