CHAMBER OF MIRRORS - Tales Of Blood
Mehr über Chamber Of Mirrors
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Iron Bonehead Productions
- Release:
- 06.06.2025
- Dominion
- Mistress Of The Blood Red Moon
- Soul Of Sorrow
- Ancient Ember Of Endless Time
- Stolen Flame
- The Serpent
- Tales Of Blood
- I Am Eternal
Tiefschwarz und handwerklich gut, es fehlt nur der letzte Schliff.
Das aus Kalifornien stammende Ein-Mann-Black-Metal-Projekt CHAMBER OF MIRRORS, konnte sich im Black-Metal-Underground unter US-Black-Metal-Liebhabern und Kennern bereits einen Namen machen. Nach dem Debüt "Shadow Kingdom" und dem Zweitwerk "Moonlight Deacy" präsentiert uns das einzige und mysteriöse Bandmitglied Mortem nun sein drittes Album, welches den unheimlichen Namen "Tales Of Blood" trägt. Doch nicht nur der Name des Drittwerks, nein, auch die Musik birgt einiges an Unheil.
Die musikalische Vision, die Künstler Mortem hier verfolgt, wird bereits nach den ersten Tönen vom Opener 'Dominion' deutlich: Eine Reise durch finstere, geheimnisvolle Black-Metal-Gefilde, wo unerbittliche Riffs den Zuhörer von Anfang an in den Abgrund reißen. Die raue Produktion, die stark nach Neunziger-Black-Metal klingt, aus welcher CHAMBER OF MIRRORS auch seine Einflüsse zu ziehen scheint, untermalt das Gefühl, in den Abgrund gerissen zu werden. Von modern, glattgebügelt oder dergleichen ist hier wirklich nichts zu hören. Und auch die recht starken IMMORTAL-Einflüsse aus der "Demonaz"-Ära lassen sich nicht überhören. Gute Beispiele hierfür bieten der vierte Titel 'Ancient Ember Of Endless Time' oder auch 'The Serpent'. Somit dürften wir doch einige Zutaten beisammen haben, die ein gutes oldschooliges Black-Metal-Album ausmachen? Gibt es denn noch etwas zu meckern? Oder ist hier musikalisch und soundtechnisch alles genau so, wie man es sich als Hörer dieses Stils wünscht?
Ich will es so sagen: Man bekommt hier wirklich ein total finsteres, kompromissloses, melancholisches und rohes Stück Schwarzmetall geboten, wo sich eiskalte Riffs, krachende Drums, subtile Synthies und fiese Vocals zu einem infernalischen Angriff auf die Ohren vereinen. "Tales Of Blood" ist aber definitiv keine leichte Kost. Das Ganze wirkt nämlich von Anfang an, auch wenn das gewollt ist, recht chaotisch. Chaos mag gerade in Sachen Black Metal seinen Charm haben, macht es in diesem Fall aber nicht gerade leicht verdaulich und es brauchte mehrere Hördurchläufe um das Album so richtig zu fassen, zu verstehen und begreifen zu können. Und nicht nur das, auch die wirklich guten Riffs und die teils wirklich guten Melodien, die sich in diesem tiefschwarzen Gebräu verbergen, kommen erst nach und nach zum Vorschein.
Ich mag den rauen, oldschooligen Sound und auch die recht starken IMMORTAL-Einflüsse sagen mir als Fan der Norweger wirklich sehr zu. Gegen subtile Synthies habe ich auch nichts einzuwenden und gegen tiefe Schwärze, Unheil und Melancholie ebenfalls nicht. Doch was mir bei diesem Werk ein wenig fehlt, sind ein paar "Große" Momente, ein paar Melodien oder auch Riffs, die einen die Faust ballen und gen Himmel recken lassen. Auch wenn das vielleicht nicht so von Mortem vorgesehen ist, gut stehen würde es diesem Album in meinen Ohren auf jeden Fall. Es würde dem Werk den letzten Schliff verleihen und es auch griffiger und leichter zugänglich machen. Alles in allem ist "Tales Of Blood" damit ein wirklich solides und handwerklich gut gemachtes Black-Metal-Album mit pechschwarzer Atmosphäre, welches einfach ein klein wenig mehr eiskalte schwarzmetallische Epik vertragen könnte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Kevin Kleine