CHANT, THE - New Haven
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2014
Mehr über Chant, The
- Genre:
- Melancholic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Lifeforce Records (Soulfood)
- Release:
- 06.06.2014
- Earthen
- Minotaur
- Playwright
- Falling Kind
- Drifter
- Cloud Symmetry
- Until We Witness
- Come To Pass
Schönes Add-On zur neuen ANATHEMA.
"New Haven" ist das zweite Album der finnischen Melancholiker THE CHANT. Beim Debüt "A Healing Place" (zum Review) fühlte ich mich noch stark an die schottischen Brüder im Geiste AEREOGRAMME erinnert, doch ist dieser Vergleich nun nicht mehr ganz so offenbar, obwohl sich im Prinzip nicht allzu viel im der Ausrichtung der Finnen geändert hat. Es bleibt schöne, schwermütige Rockmusik, die kunstvoll arrangiert und sehr angenehm zu hören ist.
Dabei ist die Musik konstant in einem gemächlichen Fluss, in dem man sich schön treiben lassen kann. Hindernisse und Stromschnellen gibt es indes keine zu überwinden und die Landschaft ändert sich auch kaum merklich. Nebelverhangene schottische Hügelszenerien wechseln mit finnischen Seenlandschaften, alles ist ziemlich weitläufig und ausgedehnt. Landschaft also, die man beim Durchfahren schön findet, an die man sich aber nach einer Weile nicht mehr en détail erinnert. Genau das war nämlich der Fall bei "A Healing Place". Im Hinterstübchen war THE CHANT noch vage präsent, aber wie klang das nochmals? Ah, genau, so wie jetzt auch auf "New Haven", das insgesamt vielleicht ein wenig kompakter und etwas druckvoller wirkt als das Debüt, vielleicht sogar eingängiger. Nur dass ich mir die Melodien nicht wirklich merke, denn THE CHANT ist für mich eine Atmosphären-Band.
Auffällig ist, dass der Gesang doch noch ein wenig anders - insgesamt etwas tiefer - klingt und mich deswegen nun eher an Jonas Renkse (KATATONIA) als an Craig B (AEREOGRAMME) erinnert. Das kann aber auch eine subjektive Wahrnehmungs-Schwankung sein. Beides sind indes nicht die schlechtesten Referenzen für den Herrn Paasela am Mikro, bester Mann der Band.
Fazit: "New Haven" ist ein schönes Album, dabei dem Debüt recht ähnlich und geht mir diesmal auch noch locker als "gut" durch. Bei nächsten Mal muss aber etwas Bahnbrechendes passieren, damit mir die Truppe nicht durchrutscht. Als schönes Add-On zu neuen ANATHEMA taugt "New Haven" aber allerweil.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker