CHAOSWAVE - Dead Eye Dreaming
Mehr über Chaoswave
- Genre:
- Thrash Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Silverwolf / Nightmare / SPV
- Release:
- 06.03.2009
- 10 Years Of Denial
- Fork Tongues And Foul Times
- How To Define A Race
- A March For The Dying
- Another Lie To Live In Vain
- Blind Eye Focus
- Dead Eye Dream
- Rise
- Picture Perfect
- Two Shadows
- The Evident
- From The Stare To The Storm (Bonustrack)
Progressiv-moderner Thrash mit viel Anspruch, sattem Groove, tollen Meldien und gemischtem Gesang.
Vor knapp zwei Jahren gab es mit der Promo-EP "Fork Tongues And Foul Times" ja bereits einen kleinen Vorgeschmack auf das zweite Studioalbum der sardischen Band um den dänischen Gitarristen Guf Rangstrup, und der machte bereits unmissverständlich klar, dass der eingeschlagene Pfad der Truppe auch auf der zweiten Langspielplatte fortgesetzt werden sollte. Die vier Songs der unveröffentlichten EP finden sich nun auch auf dem Studioalbum, so dass ich insoweit ergänzend auf das Review zur selbigen verweisen darf.
Dazu kommen sieben weitere, nagelneue Stücke, die allesamt das verkörpern, wofür diese Band seit inzwischen fünf Jahren steht: Das ist eine ungemein progressive und technisch anspruchsvolle Mischung aus Thrash Metal mit eingängigen Melodien und dem unverkennbaren Doppelgesang von Sängerin Giorgia Fadda und ihrem männlichen Gegenstück Fabio Carta, der bekanntlich und gottlob gerade nicht das alte Gothic-Klischee erfüllt. Wuchtige Stakkato-Riffs wie bei 'Rise' treffen auf vertrackte Rhythmik wie bei 'How To Define A Race' und verzaubernd eingängige Meldien wie beim Titelstück.
Die nicht auf den Beat reduzierte Groove-Walze 'A March For The Dying' setzt ebenfalls Akzente und dokumentiert wie auch die gefühlvoll-entrückt gesungene Ballade 'Two Shadows' und das eindrucksvoll aggressiv arrangierte Finale 'The Evident', dass die Band ihren eigenen, abwechslungsreichen und doch klar definierten Stil gefunden hat. Diesen führt sie kompromisslos weiter, ohne dabei auf die aktuellen Trends zu schielen. Weder postmodern noch regressiv entwickelt das Quintett einen Stil fort, der in den späten Neunzigern seine Ursprünge hat und heute kaum noch gespielt wird. Gerade das macht CHAOSWAVE wertvoll und originell.
Als Gast an der Gitarrenfront begegnet uns übrigens auf drei Titeln der gute Herr Smyth von NEVERMORE, und den saftig groovenden Sound hat kein Geringerer zu verantworten, als King-Diamond-Intimus Andy LaRocque. Dadurch erhält die Platte einen lebendigen und doch zeitgemäß druckvollen Sound, der hervorragend zum musikalischen Schaffen der Band passt. Fans, die für die selbstbetitelte EP seinerzeit zu spät gekommen sind, sollten sich im Übrigen die Erstauflage sichern, enthält jene doch mit einer Neueinspielung von 'From The Stare To The Storm' das letzte Stück jener Eigenpressung, das nicht den Weg auf das Debütalbum gefunden hatte.
Anspieltipps: 10 Years Of Denial, Rise, The Evident
Mehr Meinungen findet ihr in unserer Gruppentherapie.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle