CHARRED WALLS OF THE DAMNED - Charred Walls Of The Damned
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2010
Mehr über Charred Walls Of The Damned
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal Blade/Sony
- Release:
- 29.01.2010
- Ghost Town
- From The Abyss
- Creating Our Machine
- Blood On Wood
- In A World So Cruel
- Manifestations
- Voices Within The Walls
- The Darkest Eyes
- Fear In The Sky
Supergroup? Traditionell oder Modern? Heftig oder melodisch? Bei dieser Besetzung ist alles möglich.
Ich bin kein besonderer Freund von Tim "Ripper" Owens. Klar, er hat seine Sache bei den PRIESTern sehr gut gemacht, konnte mir auch bei Schaffer & The Glorious Iceboys zusagen, aber zu meinen Vokalhelden zählt er nicht. Spannend fand ich allerdings die Konstellation von CHARRED WALLS OF THE DAMNED trotzdem. Weshalb? Nun, eine von Drummer Richard Christy (war bei BURNING INSIDE, DEATH, CONTROL DENIED, ICED EARTH etc.) ins Leben gerufene Truppe, an der sich Steve DiGiorgio (ich verzichte auf eine mehrseitige Auflistung aller Bandbeteiligungen) als Bassist beteiligt und bei der ein gewisser Jason Suecof Gitarre spielt, kann interessant klingen. Denn der gute Jason ist in seinem bisherigen Leben als Produzent solcher modernen Kapellen wie DEVIL DRIVER, TRIVIUM oder BLACK DAHLIA MURDER in Erscheinung getreten. Da treffen Extreme aufeinander.
Die ersten Takte zaubern ein paar freudig verbrämte Fragezeichen auf meine Stirn. Das Rhythmusgewitter ist beinahe DEATH-verdächtig und auch die Bassarbeit knattert harsch aber präzise aus den Boxen. Darüber liegen butterweiche Gesangsmelodien, die dieses Inferno in Richtung traditioneller Metal schieben. Eingängig, wie es sich für eine Videoauskopellung gehört, haftet 'Ghost Town' schnell im Hirn. Ein gelungener Auftakt, der belegt, dass ein Spagat zwischen Death- und Power-Metal durchaus funktionieren kann. Natürlich nur, so lange man fähige Handwerker am Start hat. Und diese sind hier ohne Zweifel zu hören.
Meine Befürchtungen CHARRED WALLS OF THE DAMNED würde allein aufgrund der Saitenbesetzung sehr modern wirken, lösen sich spätestens bei den getragenen Nachfolgetiteln in Wohlgefallen auf. Das ist klassischer Metal, der lediglich heftig instrumentiert wird.
'In A Cruel World' ist sogar noch tiefer in alten Traditionen verwurzelt und begeistert mit einem hymnenhaften Chorus. Obendrein sorgt der Ripper für eine extrem amtliche Gesangsleistung, da er selten schreit und sich auf das konzentriert, was er nach meiner Meinung am besten kann: Kraftvoll singen. Beim Intro zu 'Blood On Wood' darf man Mister DiGiorgio mal kurz so richtig aufblitzen hören und 'The Darkest Eye' ist ein weiterer Blastbeat-Epik-Metal-Spreitzfuss. Fein fein.
Wer das nun kaufen soll, kann ich resümierend gar nicht so recht sagen, denn die Band schafft es sowohl Freunde von traditionellen Klängen mit tollen Melodien zu erfreuen, wie auch Fans von technisch versierten Extremgebolze zumindest musikalisch zu beglücken.
Nun, bei der Besetzung wird die Band sicherlich auf genügend Plattformen präsentiert werden, damit sich jeder eine eigene Meinung bilden kann. Ich finde es überraschend gut.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae