CHILD OF CAESAR - Love In Black
Mehr über Child Of Caesar
- Genre:
- Gothic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 12.06.2015
- Defector
- Red Sun
- Gates
- Nero
- Long Live The Night
- Lost Sacrifice
- You
- At Heart
- Love In Black
- Worlds Without Skies
Seelenbeschwerer aus deutschen Landen.
Mann, ist das ein schönes Cover von Benjamin Borucki! So stimmungsvoll düster, so einnehmend und anziehend. Kann da die Musik, die uns die deutsche Band CHILD OF CAESAR auf diesem Debütwerk vorlegt, wirklich mithalten?
Nun, der erste Pluspunkt von "Love In Black" offenbart sich recht zügig: Er heißt Daniel Mitchell und ist vielleicht manchem Leser als Ein-Mann-Band AUTUMNS EYE bekannt. Der US-Amerikaner verfügt über eine schöne dunkle Stimmfarbe und passt damit perfekt zum 90er-Jahre-inspirierten Gothic Metal der Deutschen.
Dazu passen auch die verschwurbelten Songtexte voller Tod und Metaphern, die mir teilweise nicht hundertprozentig zusagen. Selbst mir als Kitschliebhaber geht es hier manchmal zu weit mit den ganzen erzählten Bildern. Aber das ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Objektiv ist vor allem der tolle Sound des CHILD Of CAESAR-Erstlings zu loben. Das in den Finnvox-Studios gemasterte Album klingt schön klar und heavy, die Gitarren kommen trotz des im Mittelpunkt präsentierten Gesangs deutlich zur Geltung.
Aber wie sieht es jetzt mit der Musik an sich aus? Die ist nicht so ganz einfach zu bewerten. Sie besticht manches Mal mit fabelhaften Melodien (vor allem 'Gates' und 'You' outen sich recht schnell als eingängige Düster-Hymnen) und überrascht teilweise mit Härte und Geschiwndigkeit ('Love In Black' bereitet hier große Freude). Doch die traurigen, ruhigen Passagen kommen irgendwie nicht richtig rüber. Das vermutlich als dramatischer Abschluss konzipierte CHAOTICA-Cover 'Worlds Without Skies' verleitet eher zum Gähnen als zum Tränenverdrücken. Auch das doomige 'Long Live The Night' kann in dieser Hinsicht trotz hübschem Keyboard-Geflöte nicht überzeugen.
Es ist also noch nicht alles pechschwarz, was glänzt, auf "Love In Black". Aber einige Momente lassen aufhorchen, die meisten Songs sind gelungen, einige sogar mehr als das. Fans aus vergangenen Gothic-Tagen sollten also zugreifen, denn CHILD OF CAESAR holt hier ein längst vergessenes Genre aus der verstaubten Schublade.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring