CHILDREN OF BODOM - Blooddrunk
Mehr über Children Of Bodom
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Spinefarm Records
- Release:
- 04.04.2008
- Hellhounds On My Trail
- Blooddrunk
- Lobodomy
- One Day You Will Cry
- Smile Pretty For The Devil
- Tie My Rope
- Done With Everything, Die For Nothing
- Damned From Heaven
- Roadkill Morning
Oh yeah! Endlich zeigen sich die CHILDREN OF BODOM nach einer kompositorisch eher ernüchternden Phase wieder in gewohnt brillanter Verfassung. War "Are You Dead Yet?" bis auf einige Ausnahmen eher ein Zwischenfall in der ansonsten sehr werfolgreichen Bandgeschichte, hat sich die Band nun wieder gefangen, die Live-Power ihrer energiereichen Gigs mit ins Songwriting einfließen lassen und womöglich ihr rohestes, dafür aber auch bestes Album seit "Follow The Reaper" eingetrümmert. Welcome back, Mr. Laiho!
Musikalisch begibt sich die Band dabei auf bekanntes, jedoch nicht mehr ganz so modernes Terrain. Die Gitarren haben sich erneut in den klassischen Thrash Metal verliebt, lassen aber gleichzeitig wieder verstärkt Freiräume für Alexis Lead-Einsätze, die auf "Blooddrunk" mit zahlreichen Melodien und Harmonien dokumentiert sind. Aber auch die Keyboards, seit "Hate Crew Deathroll" lediglich noch unwesentlicher Teilbestand des Gesamtsounds, dürfen endlich wieder mit hämmernden Stakkatos und flotten Soli ins Geschehen eingreifen und beschwören den seit einigen Jahren vermissten, klassischen BODOM-Sound innerhalb eines enorm rauen Settings endlich wieder herauf.
Von dieser partiellen Rückbesinnung profitieren die neun frischen Songs absolut, zumal die Energie sich hier nicht bloß in plumper Aggression entlädt. 'Wild Child' Laiho drückt zwar merklich aufs Tempo, produziert zwischenzeitlich einige Retro-Thrash-Riffs und lässt sich in Sachen Heaviness auch wieder zur Höchstform von "HCD" hinreißen, so dass endlich die zeitgemäßen Inhalte der BODOM'schen Musik mit der traditionellen Seite der ersten Alben verknüpft werden können - und das eben auf eine Art und Weise, wie sie nach "Follow The Reaper" viel logischer gewesen wäre als zum aktuellen Zeitpunkt.
Womöglich reagiert die Band damit aber auch bewusst auf die wachsende Abkehr ihrer alten Fans, die sich seit Jahr und Tag wieder diese unnachahmliche Melange aus brutalen(!) Keyboards und Laihos Flitzefinger-Spielereien zurückwünschen. Zwar ist "Blooddrunk" bei weitem nicht so verspielt wie meinetwegen "Hatebreeder", und auch ist der Tasteneinsatz immer noch relativ spärlich, aber wenn einem dann Songs wie 'One Day You Will Die' oder 'Damned For Heaven' um die Ohren peitschen, dann weiß man, dass die Band in letzter Konsequenz auf diesem Album alles richtig gemacht hat! Insofern ist "Blooddrunk" eine sehr positive Überraschung, welche die Band auch mit ihren Studioproduktionen wieder an die Spitze der Szene bringen dürfte.
Auch wenn ich das offensichtliche Bandsprachrohr wegen seiner unterbelichteten Live-Ansagen und seines teils recht arroganten Auftretens ablehne - an seinem musikalischen Genie, welches hier nach langer Zeit wieder in voller Pracht auflebt, kann man sich manchmal nicht genug laben! Klarer Fall also: "Blooddrunk" ist das beste, was den CHILDREN OF BODOM zu diesem Zeitpunkt passieren konnte!
Anspieltipps: Blooddrunk, Damned From Heaven, One Day You Will Die, Tie My Rope
- Redakteur:
- Björn Backes