CIRCLE II CIRCLE - Reign Of Darkness
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2015
Mehr über Circle II Circle
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- earMUSIC (Edel)
- Release:
- 16.10.2015
- Over-Underture
- Victim Of The Night
- Untold Dreams
- It's All Over
- One More Day
- Ghost Of The Devil
- Somewhere
- Deep Within
- Taken Away
- Sinister Love
- Solitary Rain
Mit düster angehauchter Magie versehen
Springinsfeld Zak Stevens hat die SAVATAGE-Reunion beim diesjährigen Wacken Open Air anscheinend sehr gut getan. CIRCLE II CIRCLE kommt mit dem nunmehr siebten Studio-Output daher und besinnt sich stärker denn je auf die Frühphase der Band, die nicht selten mit kräftigem "The Wake Of Magellan"- und "Poets And Madmen"-Einschlag daherkommt. Klar, das CIRCLE II CIRCLE-Debüt "Watching In Silence" war eher als letztes SAVATAGE-Album zu sehen, doch über all die Jahre hat die Truppe ihren eigenen Stil gefunden. So verbindet "Reign Of Darkness" die letzten SAVATAGE-Schnipsel mit dem CIRCLE II CIRCLE-Stelldichein aus dem Jahre 2003 und einer düsteren, leicht beklemmenden Atmosphäre, die dem Titel am nächsten kommt.
Dass die Melodien, der leicht progressive Bombast sowie die allseits beliebte Härte niemals außer Acht gelassen werden, versteht sich von selbst. Und wenn man sich an den anfangs dumpfen Sound gewöhnt hat, findet man auch die Gelegenheit, sich auf die Kernstücke dieses Albums zu konzentrieren. 'Victim Of The Night' ist ein bärenstarker Uptempo-Song, der alle Trademarks beinhaltet und sich rasch zum Glanzpunkt des Albums mausert, bis nach kurzer Verschnaufpause 'It's All Over Now' wieder an Härte gewinnt und entsprechend forscher agiert. Das spannende, enorm stimmungsvolle 'Somewhere' sowie 'Deep Within' sind versteckte Highlights, die sich zwar zu Beginn noch nicht in den Vordergrund drängeln, aber mit entsprechender Spielzeit ihr gesamtes Potential ausspielen. Die Arrangements sind stellenweise zum Niederknien, Stevens entpuppt sich einmal mehr als absolutes Stimmwunder, die Band funktioniert wie eine gut geölte Maschine und dank der abschließenden Herzschmerz-Ballade 'Solitary Rain' bekommt "Reign Of Darkness" einen nachhaltigen Klang. An keiner Stelle wird jedoch die Härte vermisst, denn 'Taken Away' beispielsweise schenkt der Platte einen – wie angemerkt – düsteren Unterton.
Der nicht ganz so glasklare Sound sowie eher mittelklassiges Songmaterial wie 'Untold Dreams' oder 'One More Day' wirken sich jedoch nicht derart negativ auf "Reign Of Darkness" aus, wie befürchtet, denn an vielen Ecken und Enden blitzt die einstige SAVATAGE-Magie auf, blitzt das immense Stevens-Können auf, blitzt die Klasse der CIRCLE II CIRCLE-Frühphase auf, ohne "Watching In Silence" bloß zu kopieren. Ich bin gespannt, in welche Richtung die Jungs in Zukunft gehen werden, denn obwohl "Seasons Will Fall" in den Himmel gelobt wurde, ließ es mich relativ kalt. Umso überraschender dreht der Nachfolger jetzt seit geraumer Zeit seine Runden und umhüllt den Raum mit einem melancholischen, gitarrenlastigen Schleier.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp