COHEED & CAMBRIA - The Unheavenly Creatures
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2018
Mehr über Coheed & Cambria
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Roadrunner (Warner)
- Release:
- 05.10.2018
- Prologue
- The Dark Sentencer
- Unheavenly Creatures
- Toys
- Black Sunday
- Queen Of The Dark
- True Ugly
- Love Protocol
- The Pavillion (A Long Way Back)
- Night-Time Walkers
- The Gutter
- All On Fire
- It Walks Among Us
- Old Flames
- Lucky Stars
Eine neue Saga beginnt.
Claudio Sanchez kann es doch nicht lassen. Nachdem das letzte, starke Album "The Color Before The Sun" als erstes COHEED & CAMBRIA-Album gänzlich ohne einen Bezug zur "Armory Wars"-Saga auskam, ist nun "The Unheavenly Creatures" der Auftakt zu neuen Abenteuern in der "Armory Wars"-Welt.
Die Hauptfiguren sind dieses Mal aber nicht Coheed und Cambria, sondern hören auf die Namen Colossus und Creature. Zwei Schwerverbrecher, die auf dem Weg zur Urteilsverkündung sind. Die Geschichte der beiden wird in Flashbacks erzählt, was vor allem das coole Video zum Titelsong deutlich zeigt.
Doch wichtiger als die Geschichte ist natürlich die Musik und da knüpft COHEED & CAMBRIA in erster Linie schon an die ersten Teile der "Armory Wars"-Saga an. Der 'Prologue' scheint zwar eher ein AYREON-Album einläuten zu wollen, doch das folgende 'The Dark Sentencer' ist dann einer der gewohnten, eher progressiven Opener in Manier von 'Welcome Home' oder 'In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3' - ersteres wird als Textzitat sogar wiederverwendet. Und auch der im Hintergrund agierende Chor ist jetzt nicht komplett neu. Aber: Der Song wächst mit jedem Durchgang und legt so den Grundstock dafür, dass zumindest ich in die richtige Stimmung für Claudio Sanchez und seine Sidekicks komme.
Der flotte Titeltrack tritt dann eher in die Fußstapfen von 'A Favor House Atlantic' oder 'The Running Free'. Das geht fabelhaft ins Ohr und bereitet gut auf den nächsten Höhepunkt vor. Denn 'Toys' hat sich in den bisherigen Durchgängen als mein Favorit etabliert. Zum einen erinnern einen die Arrangements hier nicht an bereits bekannte Songs, zum anderen sind es vor allem Claudios Gesangslinien im Refrain, die mich voll erwischen.
Doch dieses enorm hohe Niveau des Einstiegs kann "The Unheavenly Creatures" nicht über die ganze Spieldauer beibehalten. Größter Kritikpunkt dürfte sein, dass das Album ab da etwas zu gleichförmig wird. Die Songs sind alle melodisch-progressiv, mit Ausnahme der abschließenden Akustikballade 'Lucky Stars' im Midtempo unterwegs, zwischen etwas über vier und knapp unter sechs Minuten lang, besitzen in ihren besten Momenten fantastische Gesangslinien ('True Ugly', 'Love Protocol', 'The Gutter'), aber auch mal einen eher öden Refrain ('Queen Of The Dark').
Damit geht Claudio Sanchez für manch einen Hörer wahrscheinlich etwas zu sehr auf Nummer sicher. Ich fühle mich beim Hören von "The Unheavenly Creatures" allerdings sehr heimisch. Die Gleichförmigkeit sehe ich zwar auch kritisch, aber da bis auf genannte Nummer jeder Song für sich überzeugen kann, läuft es bei mir immer noch vor den beiden "The Afterman"-Teilen ins Ziel, die zwar experimenteller waren, dabei aber nicht immer ins Schwarze trafen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk