COHEED & CAMBRIA - Vaxis II - A Window Of The Waking Mind
Mehr über Coheed & Cambria
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Roadrunner (Warner)
- Release:
- 24.06.2022
- The Embers Of Fire
- Beautiful Lovers
- Comatose
- Shoulders
- A Disappearing Act
- Love Murder One
- Blood
- The Liars Club
- Bad Man
- Our Love
- Ladders Of Supremacy
- Rise, Naianasha (Cut The Cord)
- Window Of The Waking Mind
Immer noch einzigartig.
COHEED & CAMBRIA ist eine Band, die bei mir beinahe schon das gleiche Schicksal wie DREAM THEATER oder QUEENSRYCHE erleidet. Aufgrund der überdimensional fantastischen Frühwerke, erwarte ich immer neue Wunderwerke, die aber seit einiger Zeit nicht mehr wirklich kommen. Der größte Unterschied ist, dass mich COHEED & CAMBRIA immer noch emotional absolut erreicht, während mir die beiden genannten Bands mittlerweile fast gleichgültig werden.
"Vaxis II: A Window Of The Waking Mind" ist das mittlerweile zehnte Studioalbum und der zweite Teil der neuen "Armory Wars"-Saga, die "The Unheavenly Creatures" vor knapp vier Jahren einläutete. Bereits das Intro 'In The Embers The Fire' macht das mit seinen Referenzen an den Hit 'Old Flames' mehr als deutlich, bevor 'Beautiful Lovers' dann den tatsächlichen Startschuss gibt. Ein flotter, treibender Song mit Claudio Sanchez' unverwechselbarer Stimme und der typischen, leicht vertracken Gitarrenarbeit.
Das gibt dann auch den Takt für den Großteil des Albums aus. Bis einschließlich 'Our Love' an Position zehn sind alle Songs unter vier Minuten kurz. Dabei gibt es großartige Hits wie 'Shoulders' oder 'The Liars Club', aber auch eine mit nervtötendem Beat unterlegte Nummer wie 'A Disappearing Act'. Experiment misslungen. Viel besser sind das bedrohliche 'Blood' oder das getragene 'Bad Man'. Gerade 'Shoulders' und 'The Liars Club' überragen mit grandiosen Melodien und Refrains, die sich blitzschnell im Großhirn festsetzen und da auch bleiben. Doch auch Songs wie 'Comatose' oder 'Love Murder One' habe ich immer mal wieder im Ohr, manchmal gleich nach dem Aufwachen. Ohrwürmer schreiben kann Claudio Sanchez einfach. Die großen Gefühle gibt es beim nur spärlich instrumentieren 'Our Love', das gleichzeitig auch das eher progressive Finale einläutet.
'Ladders Of Supremacy' ist dabei zu Beginn erstaunlich düster und bedrohlich, nimmt aber ein paar herrliche Wendungen und ist so ein echter Anti-Hit. Dass ich die Nummer trotzdem fröhlich mitsinge, ist beinahe etwas schräg. Passt aber. Es geht fließend über in 'Rise, Naianasha (Cut The Cord)', welches viel schneller ins Ohr geht und im finalen Trio der eingängige Hit ist, was aber allein am Refrain liegt. Das finale 'Window Of The Waking Mind' ist dann ähnlich verspielt und abwechslungsreich wie einst 'From Fear Through The Eyes Of Madness'. Da das eine meiner liebsten Nummern auf "Good Apollo, I'm Burning Star IV" ist, ist das natürlich ein großes Kompliment. Viel mehr möchte ich aber noch gar nicht verraten.
Unter dem berühmten Strich ist damit auch "Vaxis II - A Window Of The Waking Mind" wieder ein starkes Album geworden, das absolut auf Augenhöhe mit dem Vorgänger agiert. Dass vor allem "In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3" und oben genanntes "Good Apollo, I'm Burning Star IV" nicht erreicht werden, ist eben das Schicksal der frühen Klassiker. Für die Top20 diesen Jahres wird es aber sehr sicher reichen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk