COMANIAC - Return To The Wasteland
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2015
Mehr über Comaniac
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.02.2015
- 1, 2, Rage
- Secret Seed
- Cut Throat
- Fist Of Friends
- Killing Tendencys
- ...Andthereisnojob
- Solitude
- The Rake
- Monsters Final
- Creation
DAS Thrashhighlight!
Gern ist die Rede von einer Übersättigung der Nachwuchs-Thrash-Szene. Mag sein, wenn ich dann aber eine mir bis dato völlig unbekannte Band wie COMANIAC (Company Of Maniacs) aus der Schweiz anhöre, dann ist mir das ziemlich egal. Was das junge Quartett auf ihrem ersten Longplayer "Return To The Wasteland" für ein regressives Rabauken-Feuerwerk abfackelt, dürfte jedes Thrasherherz erfreuen. Aber Schritt für Schritt.
Die Band hat in den Jahren 2012 und 2013 jeweils ein Demo vorgelegt und sich damit in der regionalen Szene einen guten Ruf erspielen können. Obendrein konnte man bereits als Support solcher Bands wie TOXIK oder CORONER überzeugen. Das nun vorliegende Langeisen zeigt eine reife Band, der es locker gelingt ihre Artgenossen im ICE-Tempo zu überholen. Der Grund ist schnell erkannt: Die Songs von COMANIAC haben die richtige Mischung aus technischer Raffinesse und teils fast irrsinniger Energieentwicklung. Vor allem das Riffing ist auf "Return To The Wasteland" absolut großartig. Manchmal frage ich mich, ob da nicht irgendeine Bay-Area-Legende am brutzeln ist. Immer wieder vernehme ich angenehme Querverweise auf EXODUS und HEATHEN. Ein größeres Kompliment kann ich wohl kaum abgeben, gehören diese beiden ähnlich gelagerten Bands doch gerade wegen ihres Gitarrenspiels zu meinen Helden in dem Segment. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, spielt hier aber auch der Bass eine maßgebliche Rolle und dient nicht nur für sonores Grundbrummen. Immer wieder setzt er knatternde Akzente und sorgt dafür, dass eine unaufhörliche Hektik auf den Hörer überspringt. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich hektische Musik in den meisten Fällen sehr schätze? Siehste.
Obendrein knüppelt sich der Drummer präzise, aber gleichzeitig ungemein hastig durch die teils recht komplexen Songstrukturen. Über allem thront aber ein garstiger Sänger, der giftig keifend den Haifisch-Riffs den allerletzten Biss verleiht. Das ist genau die Art sich verbal zu artikulieren, die ich auf einem Thrash-Album hören möchte: emotional, angepisst, garstig, aber im richtigen Moment auch mal klar und melodisch. Super!
Einzelne Songs muss man eigentlich gar nicht besonders hervor heben, wer sich aber ein erstes Bild von der Qualität der Band machen möchte, dem seien folgende Eckpfeiler ans Ohr gelegt: Das ruhig eingeleitete und von einem ebensolchen Mittelteil erfrischend aufgemotzte 'Cut Throat', das knusprige '...And There Is No Job' und der Hornissen-Thrasher des Jahres 'The Rake'. Gerade die letzte Nummer bombt mit ihrem Maschinengewehr-Riffing mal eben die komplette Botanik auseinander. So geht Thrash!
Ich kann es nur noch einmal wiederholen:"Return To The Wasteland" ist eine absolut Pflichtveranstaltung für jeden Thrasher. Die klug eingebauten Gangshouts sorgen dafür, dass man sehr schnell mitbrüllt und das Riffing ist … äh ... das hatten wir schon.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Holger Andrae