COMET CONTROL - Comet Control
Mehr über Comet Control
- Genre:
- Alternative / Stoner / Psychedelic
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Tee Pee / Soulfood
- Release:
- 23.05.2014
- Blast Magic
- Future Forever
- Ultra Bright
- The Soft Parade
- Century
- Hats Off To Life
- Fear The Haze
- Master
Vielfalt ist Trumpf!
So. Legen wir die Karten auf den Tisch. QUEST FOR FIRE gibt's nicht mehr. Schocker. Moment, die gibt's schon länger nicht mehr? Uff, die ganze Einleitung dahin. Der springende Punkt ist: Andrew Moszynski und Chad Ross, ehemals QUEST FOR FIRE, sind die Gründungsväter von COMET CONTROL. Daher überrascht es auch niemanden, wenn COMET CONTROL große Ähnlichkeiten mit der Vorband aufweist. Aber das muss ja nichts Schlechtes sein, immerhin waren die beiden QUEST FOR FIRE Alben mehr als ordentlich. Für alle, die jetzt nur Bahnhof verstanden haben: Musikalisch geht's um etwas härteren Psychedelic Rock, gepaart mit viel Stoner, Alternative und einem Hauch Progressive Rock.
Einen 8-minütigen Opener ('Blast Magic') ohne klare Abgrenzungen zu verwenden, hat sich in der Vergangenheit höchstens COLOUR HAZE getraut. Und irgendwie klingt COMET CONTROL ähnlich, nur deutlich härter und mit mehr Gesang, aber die Struktur, wenn man davon sprechen kann, könnte von Deutschlands Vorzeige-Stoner-Psychedelic Institution stammen. Das Album wird dominiert von einem durch und durch dicken Riff-Gewand und einer soliden Rhythmusfraktion. Aber in Schubladen lässt sich das Album nur schwerlich stecken.
Gleich der zweite Track 'Future Forever' hat einen ordentlichen Brit-Rock Einschlag und klingt eher nach flotterem Alternative Rock, hebt sich dementsprechend deutlich vom ersten Track ab. Das erste Highlight auf dem selbstbetitelten Werk ist 'The Soft Parade' und sollte bei Interesse mal angetestet werden. Schon die ersten mitreißenden Gitarrenklänge und später der bärenstarke Refrain, platzieren den Track an die Spitze des ohnehin nicht unbedingt schwachen Materials, rockt sich aber gefühlt nach einer Minute schon zum Ende. Selten sind Dreieinhalb Minuten schneller durch die Boxen geflossen. Und wo wir eben bei den diversen Richtungen waren, die das Album anreißt: 'Century' kann seine punkige Note kaum verheimlichen und sorgt so für eine kleine Überraschung. 'Hats Off To Life' legt dann erstmal eine Pause ein und erinnert durchaus an PINK FLOYD, vor allem der Gesang könnte als nette Hommage verstanden werden und ist für alle, die es auch gerne mal etwas ruhiger mögen, der zweite Anspieltipp. Weil der Rest der Scheibe, mit einer weiteren Ausnahme, eher das genaue Gegenteil einschlägt, hebt sich der Song natürlich noch mehr ab. Aber mit dem Rausschmeißer 'Master' geht's noch ein letztes Mal psychedelisch rund, er ist besonders gefühlvoll und fantastisch stimmig aufgebaut. Hier macht sich noch einmal der verträumte Gesangsstil bemerkbar und passt jetzt besser, als auf allen Songs zuvor.
Leider fallen jetzt ebenfalls die Abmischungsdefizite merklich auf, die große Schwäche des Albums. Der Sound ist weder klar noch differenziert, drückt aber immerhin ganz gut aus den Boxen. Die Stärke der Scheibe dagegen: Die Abwechslung. Es stellt sich zu keiner Zeit eine Ermüdung ein, die Songs nutzen sich außerdem nicht so schnell ab, was den Druck auf den Repeatknopf unumgänglich macht.
Wir werden in 10 Jahren bestimmt noch immer nicht von einem Klassiker sprechen. Aber das Potential ist enorm und macht Lust auf mehr. Und keine Angst, wenn's auch der Freundin (respektive dem Freund) gefällt, durch die Artenvielfalt der Einflüsse und Genres kann das schon mal passieren. Und hey, das ist doch nicht das schlechteste Ergebnis, oder?
Anspieltipps: The Soft Parade, Hats Off To Life
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Dennis Hogrefe