COMMANDER (US) - Altar Of Bones
Mehr über Commander (US)
- Genre:
- Thrash Metal
- Mountain
- Decree Of Pain
- Coils Of Medusa
- Blood Funnel
- Fatal Blow
- Royal Assassin
- 666 Steps
- Demonic Tutor
- Temporary Insanity
- Empty The Catacombs
- Altar Of Bones
COMMANDER ist eine recht junge Band aus den Vereinigten Staaten, die sich erst vor guten zwei Jahren zusammengefunden hat. Es war nämlich im Sommer 2004 in Bowling Green (Kentucky), als der Gitarrist Jon Bratcher, der Bassist Josh Hines und der Schlagzeuger Jeremie Pryor beschließen, zumindest musikalisch gemeinsame Wege zu gehen. Sehr schnell schreiben die drei Jungs auch die ersten Songs, und so fehlt es eigentlich nur an einem passenden Sänger. Anfang 2005 wird aber auch dieser dann mit Chris Hightower schließlich gefunden, und das Projekt COMMANDER nimmt Gestalt an. Nach nämlich nur ein paar wenigen Auftritten begeben sich die vier US-Amerikaner im April 2005 in die Negative Earth Studios, um die Debüt-EP "Wall Of Swords" aufzunehmen. In der Folge lassen COMMANDER keine Gelegenheit aus, diese Scheibe live zu präsentieren, und so ist es kein Wunder, dass sie im Oktober 2005 ausverkauft ist. Die Band bleibt ihrer Linie aber auch danach treu und spielt bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit - getreu dem Motto: "You won't have to keep a look out for COMMANDER because COMMANDER will be everywhere you look". Nun ja, zumindest für den Süden und den Osten der USA mag das stimmen.
Doch auch songwriterisch sind COMMANDER nicht untätig, denn bereits im März 2006 geht es erneut in die Negative Earth Studios, um die erste Full-Length-Scheibe "Altar Of Bones" einzuspielen. - Ein Exemplar dieses Albums hat es zwischenzeitlich sogar bis nach Deutschland und in meinen CD-Player geschafft, und nach ein paar Durchläufen kann ich euch nun meine Eindrücke schildern:
Los geht es mit 'Mountain', bei dem Gitarrist Jon eine Riffsalve nach der anderen abfeuert. Doch auch Bassist Josh und Schlagzeuger Jeremie stehen ihm in nichts nach, und somit ist die Basis für einen kraft- und druckvollen Song bereitet. Die Energie, die hier von der Instrumentalfraktion freigesetzt wird, ist deutlich spürbar, wird aber von Sänger Chris noch einmal überboten. Mit seinem aggressiven Gesang, der mich immer wieder an Phil Anselmo (Ex-PANTERA) erinnert, drückt er diesem Song (und auch den nachfolgenden) nachhaltig seinen Stempel auf.
Nicht minder aggressions- und energiegeladen geht es mit 'Decree Of Pain' weiter. Im Gegenteil - COMMANDER geben noch etwas mehr Gas, ohne dabei in Bezug auf Heaviness irgendwelche Einbußen hinnehmen zu müssen. Der Groove-Faktor wird im Vergleich zum Opener auch noch etwas erhöht, sodass wir es hier mit einem absolut moshpit-tauglichen Stück zu tun haben. Das gilt in gleicher Weise auch für 'Coils Of Medusa', das auch ziemlich brachial aus den Boxen tönt, aber auf die High-Speed-Passagen verzichtet, die noch bei 'Decree Of Pain' auf dem Programm gestanden haben und auch beim anschließenden 'Blood Funnel' wieder auftreten. Dort wechseln sie sich dann aber auch mit extrem langsamen, fast schon doomigen Abschnitten ab, die aber allesamt ziemlich heavy daherkommen.
Wirklich lange Songs sucht man bei COMMANDER vergebens, da fast alle Stücke nach drei bis maximal viereinhalb Minuten über die Ziellinie gehen. 'Fatal Blow' unterbietet diese Grenze aber noch einmal ganz deutlich, da es nicht einmal auf zweieinhalb Minuten Spielzeit kommt. Das heißt aber deswegen noch lange nicht, dass man auf zahlreiche Gitarrenriffs und nicht viel weniger Breaks verzichten müsste, denn was Jon & Co. hier vom Stapel lassen, hätte bei anderen Bands für einen mindestens fünfminütigen Song gereicht. Etwas mehr Zeit - knapp drei Minuten ;) - lassen sie sich dann wieder bei 'Royal Assassin', das wie gewohnt an allen Ecken und Enden groovt, und auch so manche instrumentale Spielerei leisten sich COMMANDER hier.
Was sich die vier US-Amerikaner jedoch mit Track No. 7 gedacht haben, bleibt wohl ihr Geheimnis. Okay, das Stück heißt '666 Steps' und dauert 7:06 Minuten bzw. 6 Minuten und 66 Sekunden, aber wirklich hörenswert ist es nicht, da es nur aus verschiedenen Samples besteht. Nun ja, haken wir es unter Verschnaufpause oder vorgezogenem Bonus-Track ab.
Mit 'Demonic Tutor' besinnen sich COMMANDER dann aber wieder auf das Wesentliche, und das ist nun mal die Musik. Bei diesem Stück wechseln sich groove- und rhythmus-lastige Teile mit fast schon blast-mäßigen Passagen ab, insgesamt gehen die US-Amerikaner aber sehr geradlinig zu Werke. Das setzt sich beim anschließenden 'Temporary Insanity' fort, das vor purer Energie nur so strotzt, und vor allem aufgrund des Gesangs von Chris kommen wieder die Erinnerungen an Phil Anselmo auf.
Bei 'Empty The Catacombs' lassen es COMMANDER dann etwas ruhiger angehen - zumindest vom Tempo her, denn harte Gitarrenriffs, druckvolles Drumming und jede Menge freigesetzte Energie gibt es auch hier. Vergleichsweise abwechslungsreich gehen die vier jungen Männer dann beim abschließenden Titelsong 'Altar Of Bones' zu Werke. Zu Beginn erinnern sie recht stark an METALLICA zu längst vergangenen Zeiten, und auch im weiteren Verlauf des Songs kommt der Old-School-Thrasher voll auf seine Kosten. An diesem Stück merkt man ganz deutlich, dass COMMANDER durchaus etwas auf dem Kasten haben.
Nun, wem kann ich nun "Altar Of Bones" ans Herz legen? Auf alle Fälle den Leuten, die dem Thrash Metal der alten Schule sehr nahe stehen, aber auch das Hardcore-Lager kann mal das eine oder andere Ohr riskieren. Wer es hart und aggressiv mag, ist jedenfalls bei COMMANDER ganz gut aufgehoben. Filigrane Gitarrenspielereien und extrem durchdachte Song-Konzepte darf man hier natürlich nicht erwarten, aber das war sicherlich gar nicht die Zielsetzung der Band. Sie wollen allem Anschein nach einfach nur straighten Metal bieten, und das schaffen sie mit diesem Album ziemlich gut.
Anspieltipps: Mountain, Coils Of Medusa, Altar Of Bones
- Redakteur:
- Martin Schaich