CONTAMINANT - Masquerade
Mehr über Contaminant
- Genre:
- Black (Horror) Metal
- ∅-Note:
- 6.00
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- Chutba and Dadschal
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Sehr ambitioniert und bereits überaus professionell präsentiert sich das Sextett CONTAMINANT auf seinem Debüt "Masquerade", bloß von "schneidenden" Riffs ist nicht viel zu vernehmen.
Die Geschichte von CONTAMINANT ist unmittelbar mit dem Namen Johannes Zrenner verbunden, einem jungen Musiker aus dem süddeutschen Wiesau. Ursprünglich startete dieser seine Laufbahn mit einem Solo-Projekt unter dem Banner BLACK OUT, entschied sich in Folge aber doch dafür, weitere Musiker um sich zu scharren, das Unternehmen umzubenennen, um dann als AVENGERS OF DEATH auch erste Gigs absolvieren zu können.
Im letzten Jahr erfolgte dann die Namensänderung in CONTAMINANT, die mit "Masquerade" ihr Debüt abliefern und ihre Musik als "Horror Metal" bezeichnen. Das Sextett zeigt sich darauf sehr zielorientiert und auch bereits recht routiniert im Umgang mit dem Erschaffen von packender Atmosphäre. Augenscheinlich handelt es zwar noch um ganz junge Musiker, an der Umsetzung von "Masquerade" lässt sich allerdings jede Menge an Professionalität erkennen. Für ihr Artwork und das Booklet brauchen sie nämlich nicht einmal Vergleiche zu großen Namen zu scheuen.
Mit einem spannungsgeladenen Intro, das von gewieft integrierten Sprach-Samples in Richtung Soundtrack tendiert, eröffnet das Sextett den Reigen, der in Folge insgesamt eine gute Dreiviertelstunde andauert. Ehrlich gesagt wusste ich mit der Bezeichnung "Horror Metal" nicht besonders viel anzufangen, zumal ich eher auf das Image getippt hatte und kaum einen Zusammenhang zur Musik herstellen konnte. Ganz schlau werde ich auch im Nachhinein aus diesem Begriff nicht, denn das, was CONTAMINANT auf "Masquerade" zelebrieren, lässt sich wohl auch als zeitgemäßer, von elektronischen Einsprengsel durchzogener, Black Metal im Stil von CRADLE OF FILTH bezeichnen.
"Horror Metal" macht aber zumindest hinsichtlich der Samples Sinn, die im Endeffekt dem Album auch eine gewisse Würze verabreichen konnten. Kompositorisch und auch hinsichtlich der Arrangements machen die Burschen ebenfalls gar keinen schlechten Eindruck, die Chose kommt in Summe auch durchwegs gut zur Wirkung. Allerdings klingen vor allen die Gitarren für mein Dafürhalten nicht nur soundtechnisch missraten, sondern auch viel zu sehr in den Hintergrund gedrängt.
Von "schneidenden Riffs" kann überhaupt nicht die Rede sein, das Gitarrenduo schafft es leider nicht einmal gegen die Rhythmusabteilung und ihren, in die Tasten drückenden Kameraden drucktechnisch mitzuhalten, sondern "darf" offenbar lediglich begleiten und unterstützen. Gut gelöst haben CONTAMINANT dafür auch das Thema Gesang. Dieser klingt ganz uns gar nicht nach CRADLE-Dani, sondern wird offenbar von Fabian und Johannes "brüderlich" geteilt, wobei einer der Jungs den Keifer gibt und der andere gutturale Growls von sich gibt, die für Abwechslung, aber auch Tiefgang sorgen.
In Summe gesehen also keineswegs ein schwacher Einstand in der Szene von CONTAMINANT, die obendrein mit ihrer Mixtur auch den Nerv der Zeit ganz gut getroffen haben sollten. Für alteingesessene Metaller wie meine Wenigkeit darf es beim nächsten Mal gerne eine Ladung fetter Riffs mehr sein, dann klappt’s nicht nur mit der "Jugend", sondern auch mit den "alten Herren"!
Anspieltipps: The Masquerade, Sindream, Bloody Mary
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer