COSMIC JAGUAR - El era del jaguar
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/24
Mehr über Cosmic Jaguar
- Genre:
- Technical Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 29.05.2024
- God Of Sun And War
- Elder Lord Of Lights
- Solar Logos
- Ashes In Eyes
- Obsidian Mirror
- Decapitated Lunar Goddess
- The Shorn Ones
- La Noche Triste
Ihr mögt ATHEIST, DEATH und AGHORA? Look no further!
Auch am zweiten Longplayer dieser ukrainischen Band werden sich wieder die Geister scheiden. Wir alle wissen, dass die Band aus den beiden BESTIAL-INVASION-Musikern Evgen Vasilyev (hier als Juan Maestro tätig) an der Gitarre und Sergly Bondar, aka Sergio Lunático, als singenden Bassisten, sowie Pablo "el Sicario" an der zweiten Gitarre und Alexey Tiutiunyk (hier Alejo Bárbaro) am Schlagzeug besteht. Wir wissen ebenfalls, dass sich die Truppe dem technischen Death Metal verschrieben hat und dass wir hier verquere Rhythmen und ungerade Takte serviert bekommen. Die großen Vorbilder heißen ATHEIST und DEATH, um mal bekannte Namen ins Spiel zu bringen. Das sind natürlich große Schuhe, die man füllen möchte und nicht wenige Zuhörer werden dieses Unterfangen ungehört als zum Scheitern verurteilt betrachten.
Mit so einer Einstellung gibt man neuen Bands, die sich musikalisch etwas wagen, aber keine Möglichkeit, sich zu beweisen. Ich freue mich zum Beispiel über Musiker, die so etwas angehen. Wenn man dann auch noch die geographischen Umstände in Betracht zieht, muss man vor COSMIC JAGUAR seinen imaginären Hut ziehen, denn das Quartett zieht sein Ding konsequent im Alleingang durch. Authentischer geht es kaum noch. Aber dieses komische Attribut "authentisch" darf man heute ja nicht mehr benutzen, ohne gleich wieder in einen längst gestreiften Eimer voller vermeintlicher True Metaller geworfen zu werden. Da fühle ich mich aber tatsächlich wohler als im großen Becken der immer gleich klingenden Wohlfühl-Metaller, in welchem Heavy Metal keine scharfen Kanten mehr haben darf und in welchem ein dynamischer Klang gleichbedeutend mit einem permanenten Ausschlag auf die Zwölf gemeint ist. Aber genug des Genörgels über die heutigen Ungereimtheiten unserer Musik, denn es gibt so viel Positives über diesen Tonträger zu berichten.
Schon der Opener 'God Of Sun And War' zeigt, wo die musikalische Reise hingehen soll, denn schon die ersten Takte lassen klar die oben erwähnte Parallelbands erkennen. Der Bass soliert immer wieder feist zwischen den verzwirbelten Beats herum und beim Einsatz der sogenannten "wind instruments" ist der latein-amerikanische Anstrich nicht zu verleugnen. Wem dieser Song zu zerfahren klingt, der darf dann gern mal seine Ohren in 'Ashes In Eyes' hineinhalten. Hier ist es nicht nur der weibliche Gastgesang von Chimalma, der diese Nummer zu einem Highlight macht, auch die gekonnt eingesetzten Laut/Leise-Momente zeichnen diesen außergewöhnlichen Song aus. Noch fluffiger ins Ohr geht das wunderschöne 'Decapitated Lunar Goddess', in welchem es natürlich wieder bezaubernden, weiblichen Gesang gibt. Passt ja auch zum Titel der Nummer. Die akustische Einleitung mit ihrem spanischen Flair sorgt hier auch gleich für die richtige Stimmung. Ein Song, der auch auf einem AGHORA-Album eine sehr gute Figur gemacht hätte.
Wem all dies noch nicht ausreichend Gründe für einen Erwerb dieses tollen Albums sind, dem schreibe ich jetzt noch auf, dass Mark Biedermann (BLIND ILLUSION) und Marc Grewe (ex MORGOTH, ex DESPAIR, ASINHELL) mein Highlight 'Obsidian Mirror' mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten garnieren. Diese Nummer hat die Durchschlagskraft eines dreifachen Himbeertörtchens mit Sahne! Ein Song, der am Jahresende bestimmt auf meiner Perlenliste stehen wird. Anhören! Marsch, marsch!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae