COSMIC JAGUAR - The Order Of The Jaguar Knights
Mehr über Cosmic Jaguar
- Genre:
- Technical Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenvertrieb / Digital
- Release:
- 12.10.2023
- The Shorn Ones
- The Bleeding Tree of Tamoanchan
- Obsidian Mirror
- Veil Of Maya (Cynic Cover)
Die wohl beste EP des auslafenden Jahres!
Nach dem gradndiose Longplayer "The Legacy Of The Aztecs", welcher vor einigen Monaten für Aufregung in gut geölten Gehörgängen sorgte, folgt nun mit dieser Vier-Song-EP gleich ein amtlicher Nachschlag dieser Band aus der Ukraine. Erneut bin ich komplett begeistert zu hören, mit welchem Feuereifer das Trio hier in Eigenregie nochmals eine Steigerung zum eh schon fantastischen Album hinlegen kann. Allein das Klangbild ist noch runder und gleichzeitig auch druckvoller als auf dem auch schon gut klingenden Vorgänger. Erinnerungen an spätere DEATH-Alben werden in die Lauscher gespült. Nicht nur klanglich, auch stilistisch. So klingt der teils grandios angepisste Gesang von Bassist Sergio Lunatico (auch als Metal Priest bei BESTIAL INVASION zu hören) nicht nur einmal nach Chuck Schuldiner. Ist das schlimm? Nächste dumme Frage bitte!
Musikalisch ist man natürlich ebenfalls in diesen Sphären unterwegs und erfreut den geneigten Hörer sowohl mit rasant-hektischen Riff-Passagen, die sofort ins Mark fahren, wie auch mit solistischen Kabinettstückchen, Rhythmuswechseln eines Krakens und insgesamt mit einer Detailverliebtheit, die begeistert. Das Nachspielen des wohl bekanntesten CYNIC-Songs 'Veil Of Maya' lässt schon in der Theorie erahnen, wie gut dies hier ist. Denn, wer das unfallfrei aufs Parkett zaubert, ohne sich dabei zum Affen zu machen, ist ein Meister seines Faches.
Muss ich wirklich noch mehr schreiben?
Nun gut. Mit 'The Shorn One' liefert die Band mal eben ein Jahreshighlight für mich. Furiose Rhythmik mit Zick-Zack-Takten, thrashiges Monster-Riffing und ein ultrabrutaler Gesang, der den Hörer unwillkürlich begeistert. Dazu eine wunderbar dominante Bassführung, die vor allem in den verhältnismäßig ausufernden Instrumentalpassagen sehr prominent im Vordergrund steht. Wenn der gute Mann hinterm Schlagzeug dann im Solo komplett von der Leine gelassen wird, sollte der Zuhörer kurz den Sicherheitsgurt am Kopfhörer enger schnallen. Knaller!
'The Bleeding Tree Of Tamoanchan' startet dann mit einem coolen Drumfill bevor es mächtig nach vorne marschierend weitergeht. Hier variiert der Gesang schön zwischen harschem Gebrülle und tollem Clean-Gesang. Super! Und auch hier ist der Energielevel extrem hoch, sodass die kurze Akustikpassage, die völlig aus dem Nichts fließend in den Song eingebaut wird, sehr gern als Verschnaufpause genommen wird. Wenn die Band in der zweiten Hälfte dann plötzlich die Melodie-Keule aus dem Kuschelbeutel holt, schmelze ich mal eben so dahin. Like ice in the sunshine.
'Obsidian Mirror' ist dann ein vetrackter Vorschlaghammer, in welchem sich das Trio komplett austobt. Hackend, permanent pulsierend und dabei trotzdem mit ausreichend vielen Widerhaken ausgestattet um den Hörer nicht verlieren, ist dies wohl die Vorzeige-Nummer für modernen, technischen Death Metal.
Ich hoffe sehr, es kommt ein physischer Release, denn das ist musikalisch the real shit!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae