CRIMFALL - As The Path Unfolds
Mehr über Crimfall
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Napalm / SPV
- Release:
- 27.02.2009
- Neothera Awakening
- The Crown Of Treason
- Wildfire Season
- Where Waning Winds Lead
- Sun Orphaned
- Ascension Pyre
- Shadow Hearth
- Non Seviam
- Aubade
- Hundred Shores Distant
- Novembre
Die Finnen kombinieren die Stile ihrer Landsleute von KORPIKLAANI, NIGHTWISH und C.O.B. mit Soundtrack-Pomp.
Nach einem pompösen Intro im Stile der Soundtracks epischer Monumentalfilme legen die drei Finnen mit einer eigenwilligen metallischen Variante los, welche sie selbst als "Epic Folk Metal" bezeichnen, die aber von vielen Hörern durchaus auch andere Bezeichnungen verpasst bekäme. Wenn wir uns die Besetzung anschauen, dann mutet jene für eine (Folk-)Metalband schon mal etwas seltsam an: Wir haben den guten Jakke Viitala als Komponisten und Gitarristen, dazu den garstig keifenden Schreihals Mikko Häkkinen und die klassisch trällernde Sängerin Helena Haaparanta. Der Rest der musikalischen Zutaten stammt von Gastmusikern oder aus dem Synthesizer und besteht zum großen Teil aus wuchtigen und dominanten Orchestrierungen, die wahrlich Soundtrack-Breitband-Format haben und manch andere Film-Freaks der Metalwelt wie kleine Lichtlein aussehen lassen.
Durch all die majestätischen Klanglandschaften schneiden Gitarrenriffs, wie sie im angeschwärzten Pagan Metal so der Brauch sind. Dazu kommt eine gesangliche Mischung aus typisch garstigem Keifen und weiblichem Gesang, der sich mal im klassischen Fahrwasser bewegt, wie beim dramatischen und schnellen 'The Crown of Treason', mal in folkig-joikenden Gefilden wie beim locker und beschwingt vor sich hin hüpfenden 'Wildfire Season', bei dem auch Maultrommeln und Fiedeln zum Zuge kommen. An anderer Stelle präsentieren sich die Finnen auch schmachtend und sehnsüchtig wie bei 'Where Waning Winds Lead' oder besinnlich und elegisch wie bei 'Sun Orphaned' und dem folgenden, in Sachen Melodieführung arabisch beeinflussten 'Ascension Pyre'.
Alles in allem klingt die Band sehr finnisch. Obwohl die Mischung als solche doch schon wieder ein Stück weit originell ist, merkt der Hörer doch an allen Ecken und Enden, dass die Einlüsse von Bands wie KORPIKLAANI, NIGHTWISH und CHILDREN OF BODOM kommen. Diese werden - in der Tat gekonnt - mit dramatischen und auch dramaturgisch gut eingesetzten Soundtrack-Passagen nach dem Vorbild von Komponisten wie Howard Shore kombiniert. Daraus entsteht eine gelungene Mixtur, die in der Pagan/Folk-Szene durchaus ihre Freunde finden wird, sofern diese kein Problem mit einem dicken Schuss Bombast und Pomp haben. Mir ist das alles etwas zu dick aufgetragen, doch ich muss zugeben, dass die Scheibe in sich stimmig ist und zudem mit einem passenden Sound daher kommt, der etwa die Orchestrationen der letzten MANOWAR-Scheibe ziemlich schwachbrüstig aussehen lässt. Außerdem hat Kris Verwimp der Scheibe ein schönes Artwork verpasst, so dass Freunde der genannten Stilelemente unbedingt mal reinhören sollten.
Anspieltipps: The Crown Of Treason, Where Waning Winds Will Lead
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle