CROWBAR - Zero And Below
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2022
Mehr über Crowbar
- Genre:
- Sludge Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- MNRK Heavy
- Release:
- 04.03.2022
- The Fear That Binds You
- Her Evil Is Sacred
- Confess To Nothing
- Chemical Godz
- Denial Of The Truth
- Bleeding From Every Hole
- It’s Always Worth The Gain
- Crush Negativity
- Reanimating A Lie
- Zero And Below
Licht und etwas weniger Licht
Von den letzten Alben der Könige des Sludge war ich nicht in Gänze überzeugt, gab es doch sowohl auf "Symmetry In Black" als auch bei "The Serpent Only Lies" einige Momente, in denen mir das gewisse Extra, dieses gewisse letzte Quäntchen gefehlt hat. Trotzdem haben Windsteins Kirk und Co. gute Arbeiten abgeliefert, wovon auch mit "Zero And Below" der sage und schreibe zwölfte Langdreher der Jungs ein tonnenschweres Liedchen trällern kann. Und vielleicht liegt es an meinen leicht heruntergeschraubten Erwartungen, aber 2022 geht CROWBAR ein wenig besser ins Gehör als 2014 und 2016.
Ein bisschen zielstrebiger und ausgefeilter als zuletzt, das fällt schon beim ersten Durchgang auf, und dennoch gibt es weiterhin dieses unverschämt zähflüssige Tempo, diese meterhohen Riffs und natürlich das Höchstmaß an Emotionalität, das wohl niemand anderes als Uns Kirk auf die Kette kriegt. Speziell 'Denial Of The Truth' und 'Confess To Nothing' stehen sinnbildlich für einerseits das Altbekannte, für das man CROWBAR auch als Nicht-Fan des Sludge bewundern sollte, andererseits für eine leichte Brise an Frische, obgleich die Truppe aus New Orleans auch im 33. Bandjahr nicht von ihrer ureigenen Philosophie abweicht.
Ab und an muss die Trauer auch der Wut ein klein wenig weichen und durch so manchen Hardcore-Einschlag bekommt "Zero And Below" eine angenehm harte Note. Es sind diese Aha-Momente wie 'Bleeding From Every Hole' und 'Reanimating A Lie', die deutlich machen, dass sich in Herrn Windstein einiges an Zorn in den Jahren nach der "The Serpent Only Lies"-Veröffentlichung angestaut hat. Wieder einmal überzeugt das Songwriting vollends, ein Genuss CROWBAR auch zwischen den Zeilen zuzuhören.
Dennoch erwische ich mich selbst bei noch zu vielen Momenten der 42-minütigen Spielzeit, in denen ich mir mehr von diesen Ausbrüchen, ein Hauch mehr Zunder und Feuer erhofft habe. So leidet das aktuelle Riff- und Schwerebollwerk zwar an den selben Kinderkrankheiten wie die vergangenen, die jedoch auch mit der Zeit erst wuchsen und ihren dichten Zauber entfalteten. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass aktuelle Aushängeschilder wie 'Chemical Godz' und 'Her Evil Is Sacred' dieses Schicksal teilen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp