DAGOBA - Poseidon
Mehr über Dagoba
- Genre:
- (Neo) Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- XIII Bis Records
- Release:
- 03.09.2010
- 43 17′n / 5 22′e
- Dead Lion Beef
- Columnae Herculis
- The Devil´s Triangle
- Degree Zero
- The Horn Cape
- Black Smokers (752 Fahrenheit)
- Ha Long
- Shen Lung
- I Sea Red
- There's Blood Offshore
- Waves Of Doom
<p class="MsoNormal">Ein thrashiges Todesschiff, das mehr als nur hohe Wellen schlägt</p>
Die Erwartungshaltung, wie das nunmehr vierte Werk der Franzosen von DAGOBA einschlagen wird, wurde durch den Vorgänger "Face The Colossus" dermaßen nach oben geschraubt, dass die Band sich nicht zweimal bitten ließ, und mit "Poseidon“ ein Werk erschuf, das selbst der Gott des Meeres himself nicht hätte stoppen können.
Neo-Thrash schimpft sich das Prozedere, welches mit einem Hauch Epik, aufgrund der Thematik mehr als passend, und einem ganzen Stück Death Metal versehen wurde.
Beginnend mit einem äußerst gefühlvollem Intro '43 17′n / 5 22′e' geht es regulär mit dem brachialen Nackenbrecher 'Dead Lion Reef' los, der mit einer alles zermürbenden Doublebass und einem verhältnismäßig eingängigen Riff glänzen kann. 'Columnae Herculis' ist ein rohes Death-Metal-Monstrum, während 'The Devils Triangle' durch ausgezeichnete Vocals und ausgefallenes Stakkato-Riffing überzeugen kann. Das erste Mal ins Staunen gerate ich bei 'Degree Zero', welches sehr experimentell und FEAR FACTORY-lastig ausgefallen ist. Äußerst bedrohlich beginnt danach auch 'The Horn Cape', versehen mit äußerst fetten Gitarrenwänden und teils sehr einprägsamen Passagen. In Punkto Schnelligkeit stellt sicherlich das folgende 'Black Smokers', welches durch klare Vocals und einem ohrwurmtauglichen Refrain zusätzlich Abwechslung hinein bringt, das Maximum dar. 'Ha Long' ist ein asiatisch und ruhig klingendes Instrumental und leitet enorm episch das eingängige 'Shen Lung' ein. Speziell jene Songs mit der stimmlichen Variabilität stellen die Albumhighlights dar und es ist einfach großartig zu sehen, wie viel Hingabe und Detailgenauigkeit die Franzosen in die Platte gesteckt haben. Davor macht auch das Doublebass-Ungetüm 'I Sea Red' nicht halt und fügt sich nahtlos ins tolle Songgefüge ein. Abgeschlossen wird "Poseidon" durch den aggressiven Headbanger 'There's Blood Offshore' und das tödliche 'Waves Of Doom', dessen Wellen alles vernichten, was sich ihnen in den Weg stellt.
Bei insgesamt zwölf Songs hätte man meinem Geschmack nach, auch auf den ein oder anderen verzichten können, um so kleineren Lückenfüllern vorzubeugen. Ich denke da an 'Columnae Herculis' und 'There's Blood Offshore’, die das Niveau der restlichen Songs nur ansatzweise erreichen können. Dies schmälert den Gesamteindruck jenes wütenden Epos aber nur minimal.
Die Produktion von "Poseidon“ ist auch passabel, hebt eindeutig die fette Doublebass und die äußerst starken Vocals hervor, hätte unterm Strich jedoch noch druckvoller ausfallen können. Auch schaffen es DAGOBA viel Melodie, Abwechslung und Variabilität in die einzelnen Songs zu packen, was in diesem Genre nicht selbstverständlich ist. Dadurch wirkt "Poseidon“ ungemein kurzweilig, sodass man die Scheibe auch mehrmals nacheinander durchlaufen lassen kann. Fakt ist, dass es die Franzosen mit dieser Platte geschafft haben, einen Querschnitt ihrer bisherigen Diskographie zu erschaffen, die jegliche Facetten und Stärken der Band in sich trägt. "Poseidon“ ist ähnlich gewaltig wie die Titanic, lässt sich jedoch nicht so leicht versenken, und hält weiterhin seinen unbeirrten Kurs in Richtung Neo-Thrash-Champions-League.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp