DAGOBA - What Hell Is About
Mehr über Dagoba
- Genre:
- Death-,Black-,Industrial Metal
- Label:
- Season Of Mist / Soulfood
- Release:
- 02.02.2006
- What Hell Is About
- Die Tomorrow (...What If You Should?)
- The Fall Of Men
- The Man You're Not
- Cancer
- It's All About Time
- The Things Apart
- The Things Within
- Livin' Dead
- 042104
- Morphine – The Apostle Of Your Last War
- The White Guy (Suicide)
Man stelle sich vor: Man steht in einem Windkanal und wartet darauf, dass der Ventilator angeht. Man verlagert schon mal sein Gewicht nach vorne, denn man weiß ja nicht, wie stark der Wind wird. Ja, und dann wird man von hinten von einer Dampfwalze überrollt!
Gut, und was zur Hölle hat das jetzt mit dieser CD zu tun, außer, dass der Autor dieses Textes eine merkwürdige Art der Fantasie hat? Ganz einfach, es ist genau dieses Gefühl, das man beim Hören der neuen Platte von DAGOBA bekommt: Wow, ist das mal ein infernalisches Geknüppel!
Was mit dem namensgebenden ersten Track der CD beginnt, wird konsequent für weitere elf Lieder fortgeführt. Der geneigte Hörer wird durch Liedtexte von Zorn, Herzschmerz, Hass und Verdammnis geläutert und muss spätestens bei 'The White Guy (Suicide)' erkennen, dass sich still und heimlich diese Franzosen an dem Metalcore-Hype vorbei schleichen und DIE neue Härte darstellen! Was Tue Madsen (der Produzent der letzten Platten von: CATARACT, KATAKLYSM, THE HAUNTED...) schlicht mit "This is one record the world will notice" auf dem Sticker dieser CD bemerkt, ist noch eine Untertreibung.
Die 12 Tracks verschmelzen das atmosphärische Synthiegewand von Black Metal der Marke DIMMU BORGIR dezent mit dem donnernden Ansturm einer Herde wildgewordener Nashörner, die mit ihrem Stempede alles plattmachen, was ihnen in den Weg kommt! Und dabei sind die Jungs Franky Constanza (Drums), Shawter (Vocals), Isakar (Gitarre) und Werther (Bass) groovig ohne Ende. Was Shwater mit seiner Stimme schon bei 'Die Tomorrow' an Coolness und Melodien in das Instrumentengemetzel der anderen Bandmitglieder einbringt, lässt einen nur ehrfürchtig aufhorchen. Dabei wird er maßgeblich von Franky durch dessen Drums mit einem Fundament aus hammerharten Double-Basses unterstützt und spielt sich so (zumindest bei mir) in die Liga von Songs der Marke 'Morning Waits' von der letzten AS I LAY DYING. Respekt! Und der sollte auch an Tue Madsen gehen, der bei seiner äußerst brutalen Produktion immer noch jedes kleine Instrumentendetail glasklar durchscheinen lässt.
Dass DAGOBA auch für eine Ballade, bei dieser klanglichen Apokalypse, zu haben sind, beweist 'Cancer'. Hierbei wird Melodie ganz groß geschrieben und erlaubt es Sänger Shawter den Facettenreichtum seiner Stimme wunderbar Lauf zu lassen – Anspieltipp! Danach gesellt sich der Track 'It's All About Time' (mit Gastsänger Vortex von DIMMU BORGIR) zu den großen Nummern einer Platte, die von einem Highlight zum nächsten kommt. Hier wird in epischer Manier alles auf die Bänke der letzten Reihe verwiesen, was heutzutage als anspruchsloser Metalcore-Einheitsbrei im Plattenladen deines Vertrauens rumsteht und verstaubt.
Wenn ich jetzt einen Vergleich ziehen muss, mit was sich dieses Ungetüm am ehesten vergleichen ließe, würde ich an dieser Stelle DEADLOCK aus Deutschland als nächste Referenz zu dem dargebotenen Musikstil wählen – wobei DEADLOCK bei weitem nicht so urgewaltig dieses Soundbrett auffahren können.
Deshalb, liebe Kinder, solltet ihr euch dieses Prachtstück nicht entgehen lassen – diese Band sollte es in euer Herz, oder zumindest in eure Beine schaffen. Hier ist ein moderner Mix aus Black, Hardcore, Nu Metal und einem Touch Industrial. Wem diese Suppe zu scharf ist, der sollte lieber auch keinen Döner essen.
Anspieltipp: Das ganze Album als Gesamtkunstwerk!
- Redakteur:
- Andreas Stenner