DAMNED, THE - Another Live Album From The Damned
Mehr über Damned, The
- Genre:
- Punk
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Southworld Recordings
- Release:
- 02.02.2015
- Wait For The Blackout
- Disco Man
- I Just Cant Be Happy
- Perfect Sunday
- Thrill Kill
- Love Song
- Neverland
- Gun Fury
- Eloise
- Limit Club
- Song.com
- New Rose
- Fish
- Bad Time For Bonzo
- Shadow Of Love
- Neat Neat Neat
- Stretcher
- Fan Club
- Satisfy You
- Thank You For The Night
- Captain Sensible Medley Jam
- Smash It Up
God Shave The Queen
Nächstes Jahr ist es soweit: Da startet die "40 Jahre Geburtstagstour" von THE DAMNED. Die Wartezeit auf dieses Ereignis lässt sich wunderbar mit dem aktuellen Livealbum "Another Live Album From The Damned" vertreiben.
Hier wird Gute-Laune-Punk in Reinform geboten. Die sympathischen Briten liefern alles, was die Instrumente so hergeben; in spaßiger Manier und übelst gut gelaunt führen sie charmant durch den Abend. Die Geister der 70er und 80er Jahre mochten eben den authentischen Sound von ein paar Jungs, die Spaß am Musizieren haben, nicht dieses aufgeputzte, reingewaschene und orchestrale Klanggewand der neueren Zeit, sondern eben richtige Vinyl- und Kassettenrekorder-Qualität. Auch wenn live nicht jeder Ton getroffen wird und auch die Simmen nicht immer ganz harmonisch miteinander trällern, so kann diese Kombo jeden Zuschauer/Zuhörer in ihren Bann ziehen. Schnell schwingen die Hüften mit, wird mit mit den Füßen gehüpft, und fröhlich gelöst den Ansagen gelauscht, welche authentisch im "Docotor Who"-Stil dargeboten werden. Wer bei dieser Mischung aus Rockabilly, Rock und punkigen Passagen dumpf vor sich hinstarrt, ist selber Schuld. Die enthusiasitsche Präsentation der Songs machen die 22 Stücke zu einem sehr kurzweiligen Vergnügen. Und kaum eine Autofahrt später ist das Album auch schon vorbei.
Der Bausatz der meisten Songs ist verständlicherweise meistens derselbe: Eine Gitarre, ein Keyboard, Gesang, Bass und ein Schlagzeug. Das Keyboard übernimmt immer wieder über große Strecken den Vorsitz im Ensemble. "We are the Damned and we sound a little bit like this....." - so die viel versprechenden Eröffnungsworte, bevor es denn auch mit 'Wait For The Blackout' gleich schwungvoll zur Sache geht. In diversen kleineren Gitarrensoli, bei denen in schöner Punk-Manier auch mal ein Ton im Ohr weh tun darf, zeigt der Gitarrist, was er alles drauf hat. Und das braucht sich nicht in kleinen Schuppen in kleinen englischen Dörfern verstecken. Auch bei den großen SEX PISTOLS hat nicht jeder Ton gesessen. Und genau das macht Punk ja zu Punk. Bei 'Disco Man' fällt es mir schwer, ruhig sitzen zu bleiben. Die Chorgesangseinlagen klingen deutlich spontaner als einstudiert. Aber wie schon erwähnt: Wir sind hier nicht im "Symphonic Black Metal", sondern im Punkrock der 70er bis heute.
Also, jetzt mal ganz entspannt zurücklehnen und diese kleinen Schönheitsmängel als Zeichen von Individualität und Authentizität werten. Bei 'I Just Cant Be Happy Today' zeigt nun der Bassist, was er so gelernt hat. Nachdem das Solo vorbei ist, folgt ein ziemlich langsames Lied, in welchem alle und alles gemeinsam aufgeboten wird. Leider wirkt der Song etwas überladen und viel ist nicht mehr wirklich heraushörbar... Meine Ohren fühlen sich ein wenig überfordert. Dafür wirkt 'Perfect Sunday' wieder etwas aufgeräumter: Zu fröhlichen Keyboardsounds, die stellenweise an DEEP PURPLE erinnern, kann man so richtig schön mitwiegen. In 'Neverland' bekommt es der King of Pop ein bisschen ab, und langsam merkt man auch, dass wir im Laufe des Konzertabends schon etwas weiter fortgeschritten sind. Die Stimmen werden etwas schwächer und der unisone Gesang ist nicht mehr so ganz unisono. Die Aussage "The first rule of punkrock was there's no rule. So Punk Rock in 5/4 time yeah we can do that" umschreibt wieder einmal, dass es primär um den Spaß und die Botschaft der Texte geht und nicht so sehr um perfekt eingespielte Songs.
'New Rose' ist dann die große Show des Drummers. Erst ein schönes Solo zum Start, aber auch im weiteren Verlauf des Liedes gibt das Schlagzeug den Ton an.
Mit nur 2:41 Minuten Spielzeit (eine Länge, die schon Richtung Grindcore tendiert), ist das Lied aber eher mit "in der Kürze liegt die Würze" zu beschreiben - kurz, prägnant und nicht unnötig in die Länge gezogen. Dann gibt es bei 'Fish' Mitsingspiele. Die sind nicht sonderlich schwer, da es sich immer nur um das titelgebende Wort handelt. Aber alles Gute hat mal ein Ende und mit 'Thanks For The Night' bedankt man sich ganz artig und sehr kreativ. Als Schmankerl am Ende gibt es denn noch ein wortreiches Medley und Gejamme. Spontan, witzig und immer noch voller Kraft, kreieren die Herrschaften live ein kleines jazziges Musikstück.
Fazit: Da ist für Jeden was dabei. Live bestimmt ein super Erlebnis - vielleicht klappt es damit ja 2016. Happy Birthday THE DAMNED.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Yvonne Heines