DARK FUNERAL - We Are The Apocalypse
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2022
Mehr über Dark Funeral
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 25.03.2022
- Nightfall
- Let The Devil In
- When Our Vengeance Is Done
- Nosferatu
- When I'm Gone
- Beyond The Grave
- A Beast To Praise
- Leviathan
- We Are The Apocalypse
Blau bleibt besser als rot!
Ungefähr 26 Jahre ist es her, dass eine schwedische Black-Metal-Band ihr Debütalbum veröffentlicht hat. Bei der Band handelt es sich um DARK FUNERAL und beim Album handelt es sich um den heutigen Black-Metal-Klassiker "The Secrets Of The Black Art". Seitdem ist einiges passiert. Unzählige Besetzungewechsel, insgesamt sechs Studioalben und massenhafte Tourneen und Konzerte machten DARK FUNERAL zu einer der größten Bands im Black Metal. Mit "We Are The Apocalypse" steht nun das siebte Studioalbum bevor. Nach dem letzten Album "Where Shadows Forever Reign" sind die Erwartungen natürlich sehr hoch.
Erste Hoffnung darauf, dass die Erwartungen nicht enttäuscht werden, macht ein Blick auf das Cover. Denn bei DARK FUNERAL kann man die Alben tatsächlich nach Farben klassifizieren, denn die Band hat in erster Linie nur zwei Farben auf ihren Covern benutzt. Und dabei überragen die Alben mit blauem Cover, also das Debütalbum, "Vobiscum Satanas" und "Where Shadows Forever Reign", die Alben mit roten Artworks, also "Diabolis Interium", "Attera Totus Sanctus" und "Angelus Exuro Pro Eternus", deutlich. Und das Artwork von "We Are The Apocalypse" ist erneut überwiegend blau.
Aber jetzt die Frage: Sorgt auch die Musik für zufriedene Fans? Ganz klares Ja! Direkt der Opener 'Nightfall' zeigt DARK FUNERAL in der gewohnten Extraklasse des Black Metals. Es dominieren schnelle Blastbeats, schnelle Gitarren und die unverwechselbare Stimme von Heljarmadr, die zwar sehr böse klingt, aber bei dem jedes einzelne Wort gut verständlich ist. DARK FUNERAL zeigt hier im Opener auch gleich, dass die Truppe nicht nur schnell spielen kann, sondern auch einfach ein gutes Songwriting liefert. Unmittelbar vor dem ersten Refrain und mitten in die Blastbeats hinein gibt es einen kurzen Break und Geschwindigkeit und die Songatmosphäre ändern sich. Die Gitarren sind ab hier immer wieder melodisch und die Band spielt gekonnt mit den unterschiedlichen Tempi. So verfliegen die 5:14 Minuten des Openers wie im Fluge. Dieser Track ist für mich jetzt schon eins der besten Lieder, das DARK FUNERAL je geschrieben hat.
Es wäre ein Traum aber auch ziemlich vermessen, wenn man im folgenden weiterhin das gleiche Niveau erwarten würde. Das schaffen nichtmal Lord Ahriman und seine Mannen. 'Let The Devil In' oder auch 'When Our Verngeance Is Done' kommen deutlich nicht an das Niveau von 'Nightfall' heran, bieten aber natürlich dennoch eine extrem hohe Qualität und bei anderen Bands wären die Songs vermutlich abolute Highlights in der Setlist. Mit 'Nosferatu' schiebt DARK FUNERAL dann aber das nächste Albumhighlight nach und überzeugt hier erneut mit Geschwindigkeitsvariationen und der Mischung aus Gitarrenmelodien und Härte. Bei 'When I'm Gone' bleiben die Schweden im Midtempo und stampfen durch die Gehörgänge des Hörers. Sehr gut aber nicht überragend. Mit 'Beyond The Grave' zeigt sich dann auch wieder die nächste Perle des Albums und es wirkt so, als ob sich die Band durchaus bewusst war, welche Songs die Hits sind und haben diese nicht, so wie viele andere Bands, gebündelt an den Anfang des Albums gesetzt, sondern sie über das Album verteilt, um die Aufmerksamkeit bis zum Ende der Scheibe aufrecht zu halten. Denn auch der Abschluss von "We Are The Apocalypse" ist ähnlich wie der Auftakt extraklasse. Zunächst überzeugt das mächtige Stück 'Leviathan' ehe es mit dem Titeltrack nochmal einen Rundumschlag gibt und dem Hörer endgültig den Rest gibt.
DARK FUNERAL unterstreicht mit "We Are The Apocalypse" den Status der Black-Metal-Extraklasse. Gleichzeitig bestätigt die Band erneut, dass die Werke mit blauem Cover besser sind, als die Alben mit roten Artworks. Wären alle Songs annähernd auf dem Niveau von 'Nightfall', 'Nosferatu' oder dem Titeltrack, hätte ich dem Album vermutlich eine 9.5 gegeben, mindestens aber eine 9.0. Jedoch ist mir der Qualitätsunterschied zwischen den Stücken etwas zu groß, so dass es hier nicht über eine 8.5 hinaus geht.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mario Dahl