DAVID LEE ROTH - Diamond Dave
Mehr über David Lee Roth
- Genre:
- Rock
- Label:
- Demolition
- Release:
- 15.11.2004
- You Got The Blues, Not Me
- Made Up My Mind
- Stay While The Night Is Young
- Shoo Bop
- She's Looking Good
- Soul Kitchen
- If 6 Was 9
- That Beatles Tune
- Medicine Man
- Let It All Hang Out
- Thug Pop
- Act One
- Ice Cream One
- Bad Habits
Ja, DAVID LEE ROTH hat die kommerziell erfolgreichste Phase von VAN HALEN begleitet, aber sind wir mal ehrlich: erst als Sammy Hagar in die Band gekommen war, hatten VAN HALEN einen richtigen Sänger an Bord. Gerade deswegen bin ich auch froh, dass sich Alex und Eddie bei ihrer Reunion erneut für Hagar entschieden haben und nicht für den Typen, den jeder noch mit grauenvollen Spandes-Klamotten in Erinnerung haben sollte.
"Diamond Dave" - das ist nicht nur ROTH's Spitzname sondern auch der Titel eines neuen Albums seiner Musikerlaufbahn, die der gute Herr seit seinem Rauschmiss bei VAN HALEN ab und zu mit Soloscheiben vorantreibt. Dass dabei eigentlich noch nie irgendwas wirklich Gutes bei herausgekommen ist, spricht gegen die Songwriting-Fähigkeiten des Blondschopfes, und sieht man mal von Totalausfällen wie 'Ain't Just A Gigolo' ab, hat man von ROTH in den letzten Jahren auch nicht mehr viel gehört außer übertrieben hohen finanziellen Forderungen für einen Wiedereinstieg bei seiner ex-Truppe.
Aber zurück zu diesem neuen Album, auf dem sich der Sänger vermehrt an Blues und Jazz versucht und dabei erneut, wie schon fast vermutet, mächtig auf die Schnauze fällt. Sorry, Dave, aber wer braucht schon solche Tracks wie 'Stay While The Night Is Long', 'That Beatles Tune' und 'If 6 Was 9', wenn wirklich jeder drittklassige Nachwuchs-Bluesmusiker das mit gebrochenem Arm und Frosch im Hals besser hinbekommt? Trotz einiger cooler Momente wie beim Opener 'You Got The Blues, Not Me' oder bei 'Soul Kitchen' klingt das Ganze nämlich vollkommen uninspiriert und ohne jegliches Feeling für diese Musik. Erst beim elften Song, 'Thug Pop', besinnt sich Dave auf richtige Rockmusik, und siehe da, plötzlich gelingt ihm auch einmal etwas. Da aber bis dahin fast eine Dreiviertelstunde verstrichen ist und das vorangegangene Second-Class-Blues-Gedudel schon fürchterlich an den Nerven gezerrt hat, kommt jede Hilfe zu spät.
Wieder mal ein klassisches Eigentor eines Musikers, der besser rechtzeitig abtreten sollte, bevor auch das letzte Bisschen seines guten Rufes noch in den Dreck gezogen wird. "Diamond Dave" braucht jedenfalls kein Mensch.
Anspieltipps: Thig Pop
- Redakteur:
- Björn Backes