DEATH SS - Resurrection
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2013
Mehr über Death SS
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Audioglobe Srl (Soulfood)
- Release:
- 26.07.2013
- Revived
- The Crimson Shrine
- The Darkest Night
- Dionysus
- Eaters
- Star In Sight
- Ogre's Lullaby
- Santa Muerte
- The Devil's Graal
- The Song Of Adoration
- Precognition
- Bad Luck
Der alte italienische Horrormeister mit dem Album des Monats.
Sieben Jahre ist es nun auch schon wieder her, dass diese italienische Legende des metallischen Horrors mit ihrem letzten Album "The 7th Seal" auf meinem Schreibtisch landete, und nachdem ich das Frühwerk - ohne je ein besonders treuer Fan gewesen zu sein - durchaus zu schätzen weiß, aber auch dem moderner ausgerichteten Vorgänger gegenüber relativ aufgeschlossen bin, war ich im Vorfeld entsprechend gespannt, was uns Steve Sylvesters Band DEATH SS auf ihrem achten Studioalbum präsentieren würde, das zudem noch den programmatischen Namen "Resurrection" trägt.
Nach dem Drücken der Wiedergabetaste schlägt mir dann zunächst einmal ein relativ modernes, druckvolles und homogenes Soundgewand entgegen. Der Opener 'Revived' präsentiert sich straight, rockig, mit einer dezenten Industrial-Note, glänzt jedoch sofort mit Steves unverkennbarer Stimme und einem eingängigen Drive, welcher für einen ganz erheblichen Wiedererkennungswert sorgt. 'The Crimson Shrine' ist stilistisch ähnlich gelagert, gibt sich jedoch etwas rhythmischer und mit erhöhtem Gothic-Faktor, der für diese Band ja nicht unbedingt ungewöhnlich ist. Umfangreiche Orchestrierungen mit Geigen und Celli, sowie mehrere Gastsängerinnen leisten hierzu einen nicht unerheblichen Beitrag, wobei das wilde Solo schließlich doch noch für eine dezente klassisch-metallische Note sorgt.
Im weiteren Verlauf des Albums begegnen uns dann auch thrashigere Stücke mit dezenter Industrial-Note und kommerziellen Refrains, episch angelegter, hymnischer Düsterrock, eine technoid-kalte Mischung aus VENOM und Rob Zombie, eine gruftige Piano- und Synth-Halbballade der verschärften Extraklasse ('Star In Sight'), die in metallisch offenen Düsterschuppen einen ordentlichen Tanzflächenfeger abgeben könnte. Mit alledem wird die Band in der Wolle gefärbte Traditionalisten natürlich nur schwer beeindrucken, und ob ein doomiges Stück wie 'Ogre's Lullabye', das sich irgendwo zwischen BLACK SABBATH und CELTIC FROST bewegt, daran so viel ändern kann, wenn sich 'Santa Muerte' direkt danach durch eine weitere Gruselgeschichte groove-rockt, das ist natürlich fraglich.
Wenn sich dann allerdings 'The Devil's Graal' am sinistren Storytelling nach dem Vorbild der Herren Cooper, Diamond und Oliva versucht, dann sollte das durchaus auch bei den Skeptikern für die eine oder andere hoch gezogene Augenbraue sorgen, und die mächtige doomige Sphärenballade 'The Song Of Adoration' setzt dem noch eins drauf: was für Hooks, was für eine Intensität! Dieses überragende Niveau wird dann zum Ende hin nicht mehr durchgängig gehalten, denn das etwas Marilyn-Manson-lastige 'Precognition' finde ich eher durchwachsen, doch der feine, gut gelaunte Traditionsrocker 'Bad Luck' sorgt für einen lässigen Abschluss, der dem in weit überwiegenden Teilen absolut gelungenen Album gerecht wird und vielleicht sogar etwas mehr als nur zaghaft an ALICE COOPER oder auch an LORDI gemahnt.
Letztlich zeigt "Resurrection" eine wirklich starke Rückkehr eines uralten Originals, das sich in einem Punkt auf jeden Fall treu geblieben ist: Steve Sylvester lässt sich stilistisch nicht auf klassischen Metal, Gothic Rock oder Industrial festlegen, sondern er macht einfach das, wonach der Song verlangt und was die Story braucht, die er uns erzählen will. Das gelingt ihm auf dieser neuen Scheibe auf ganzer Linie, denn alle Songs haben das gewisse Etwas: Sie haben einen durch und durch charismatischen Sänger, eingängige Hooklines, eine dichte Atmosphäre, eine transparente und dabei doch druckvolle Produktion - ja, Steve und seine Mitstreiter ziehen einfach all ihre Trümpfe und sorgen so dafür, dass der Titel "Album des Monats" im Juli 2013 für mich ganz klar an DEATH SS geht, gerade weil es nicht verkrampft an die Vergangenheit anknüpfen will, sondern weiter einen frischen und schlüssigen Crossover betreibt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle