DEFILED SERENITY - Within The Slumber Of The Mind
Mehr über Defiled Serenity
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 21.02.2025
- Alkutaival
- Voices From The Void
- Exiled To Infinity
- Death
- Mortal
- Within The Slumber Of The Mind
- Through The Chaos
- Your Worst Enemy
- Tears Of Black
- Unfaithful (RHIANNA-Cover)
Ordentlicher Einstand der Band des BEFORE THE DAWN-Fronters.
Tritt mit DEFILED SERENITY dieser Tage wieder ein neuer unbekannter Melodic-Death-Newcomer aus Finnland an, um die Szene für sich zu erobern? Nun nicht ganz, denn beim Namen Paavo Laapotti, der bei dem Quintett am Mikrofon steht, dürfte es bei Fans des Genres durchaus klingeln. Immerhin ist der Frontmann seit der Reunion auch bei BEFORE THE DAWN aktiv und hat mit dem Projekt um Mastermind Tuomas Saukkonen mit "Stormbringers" ein mehr als starkes Album herausgebracht. Ob er nun auch mit seiner eigenen Band, die Paavo federführend 2021 ins Leben rief, an diesem hohen Niveau mit dem Debüt "Within The Slumber Of The Mind" anknüpfen kann, werden uns die kommenden Minuten zeigen müssen.
Das Intro 'Alkutaival' ist dabei erst einmal kein wirklicher Gradmesser, besteht es doch hauptsächlich aus atmosphärischer Instrumentierung und ein wenig Sprechgesang, dessen Inhalt von mir aufgrund der Nutzung der finnischen Sprache nicht entschlüsselt werden konnte. 'Voices From The Void' ist dann der erste richtige Song und beginnt mit treibender Akustikgitarre und wummerndem Bass schon einmal sehr vielversprechend, bevor sich der Track mit flächigen Gitarren und einer guten Prise Keyboard-Epik schlussendlich in metallische Gefilde aufschwingt. Paavo serviert auf diesem musikalischen Fundament seine herrlich kehligen Growls und streut, wie von BEFORE THE DAWN gewohnt, auch ein paar feine Klargesänge ein, die dem Song schlussendlich den letzten Kick verpassen. Alles in allem ein sehr guter Einstand, auch wenn ich die im beiliegenden Pressetext gezogenen Parallelen zum frühen Material von Melodic-Death-Großmeistern wie DARK TRANQUILLITY, IN FLAMES oder gar AMON AMARTH nicht so recht höre. DEFILED SERENITY operiert nämlich in viel melancholischer geprägten Gefilden, sodass eher das sehr frühe Werk von AMORPHIS und vordergründig Paavos Hauptband BEFORE THE DAWN als Referenzen herhalten können.
Tritt man gegen solch starke Konkurrenz an, die auf ihren Alben mit großartigen Hooklines nur so um sich wirft, dann muss man eben an genau dieser Front auf ganzer Linie abliefern. Genau hier liegt die Krux im Falle von "Within The Slumber Of The Mind". Auch wenn die Platte durchgehend solides Handwerk präsentiert und auch professionell durchkomponiert ist, fehlen doch oftmals die ganz großen Ohrwürmer, die einen auch noch tagelang begleiten könnten. Gerade wenn es in 'Death' oder 'Your Worst Enemey' eher wuchtig und todesmetallisch zur Sache geht, wirkt DEFILED SERENITY schnell austauschbar und eimdimensional. Selbst wenn etwa im Titeltrack ein paar starke Gitarrenleads für Ausrufungszeichen sorgen, kann der Spannungsbogen nicht durch die komplette Komposition hinweg gehalten werden.
Doch keine Sorge, das Debüt hat auch durchaus tolle Songs im Gepäck, nur kommen diese immer dann zustande, wenn über den Melodic-Death-Tellerrand geblickt oder eben vermehrt die melancholische BEFORE THE DAWN-Schiene gefahren wird. 'Exiled To Infinity' etwa könnte sich mit tollen Gesangspassagen auch locker gegen Paavos Hauptband durchsetzen, während die eher ruhig veranlagten 'Mortal' und 'Tears Of Black' ebenfalls als Anspieltipps mit Langzeitwirkung auf der positiven Seite der Scheibe zu Buche schlagen. Um uns diesen gutmütigen Blickwinkel auf die Scheibe zum Abschluss hin nicht zu vermiesen, hülle ich an dieser Stelle bewusst den Mantel des Schweigens über das RIHANNA-Cover 'Unfaithful', denn das ist schlicht und ergreifend überflüssig und ein klarer Fall für die Skip-Taste.
Selbiges gilt zumindest in Teilen leider auch für "Within The Slumber Of The Mind", denn auch wenn DEFILED SERENITY über weite Strecken schon starke Ansätze zeigt und mit Paavo natürlich einen herausragenden Frontmann in den eigenen Reihen hat, halten sich Höhepunkte und Lückenbüßer auf dem Debüt aber dennoch etwas zu sehr die Waage. Wer dennoch etwas Futter sucht, um sich die Wartezeit bis zur nächsten BEFORE THE DAWN-Scheibe zu verkürzen, der darf hier trotzdem mal ein Ohr riskieren, denn in den besten Momenten ist Paavo mit seinem eigenen Projekt recht nah an der Hauptband dran.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs