DER WEG EINER FREIHEIT - Finisterre
Finisterre
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2017
Mehr über Der Weg einer Freiheit
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 25.08.2017
- Aufbruch
- Ein letzter Tanz
- Skepsis Part I
- Skepsis Part II
- Finisterre
18.08.2017 | 10:27
<div>Noch nicht am Ende.</div>
"Finisterre" ist das von mir wohl mit am meisten erwartete Black-Metal-Album des Jahres. Ich bin großer Anhänger des Klangs, aber auch aller bisherigen Veröffentlichungen von DER WEG EINER FREIHEIT. Drei kleine bis große Meisterwerke waren darunter, einzig "Stellar", das letzte Studioalbum, fällt aus meiner Sicht ein wenig ab – in einen Bereich, den ich immer noch als "gut" mit Tendenz nach oben bezeichnen würde. In diesem Kontext empfinde ich "Finisterre" daher auch nicht unbedingt als Kurskorrektur, vielleicht jedoch als Fokussierung auf das Wesentliche: Wo zuletzt in die Sterne geschaut wurde, steht man jetzt mit beiden Füßen fest auf der Erde.
Ein deutscher Sprecher leitet 'Aufbruch' ein, bevor sich der gewohnt wunderbare Wechsel aus ruhigen Momenten, Blastbeat-Attacken & Gewalze, langsamen atmosphärischen Stellen, viel Gekeife und auch wieder Passagen mit Klargesang entfaltet. Auffallend ist schon bei den ersten Durchläufen, dass man sich stets an einem schwarzen Faden entlanghangeln kann – ein rundes Songwriting, wie es DER WEG EINER FREIHEIT seit Tag 1 hinlegt. In die gleiche Kerbe schlägt auch der Fast-14-Minüter, welcher eine wunderschöne zweite Hälfte zu bieten hat.
In 'Skepsis Part I' tobt sich die Band einmal fünf Minuten lang instrumental aus, bevor 'Skepsis Part II' wohl einen der fiesesten Band-Tracks überhaupt darstellt. Sehr viel schräge Harmonien, die sich ausnahmsweise mal eher an der ganz alten denn an der neueren BM-Schule orientieren, und ein wuchtiges Maß an Aggression machen das Stück zu einer richtig spannenden Nummer, die es aus meiner Sicht so noch nicht im Backkatalog der Band gibt. Man erkennt allerdings auch hier stets, dass die Feder von DER WEG EINER FREIHEIT geführt wird, was auch für den schließenden Titeltrack gilt, der sehr old-schoolige Rhythmen innehat. Ein schönes Ding, welches einen mit Streichern aus der Platte entlässt.
"Finisterre" ist für mich auf einem Niveau mit seinem guten Vorgänger, erreicht aber die Qualitäten einzelner Tracks der Frühphase aus meiner Sicht (erneut) nicht. Doch ich sehe den deutschen Vierer weiterhin wachsen. Vielleicht wie bisher – langsam, beständig und logisch nachvollziehbar –, möglicherweise aber auch mit einem größeren Sprung. Die Ausrichtung in Sachen Klang und Songwriting bekommt auf "Finisterre" jedenfalls noch einmal ganz klare Konturen. Und damit befindet sich DER WEG EINER FREIHEIT nach wie vor auf dem namensgebenden Pfad.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Oliver Paßgang