D'ESPAIRSRAY - Mirror
Mehr über D'espairsRay
- Genre:
- Visual Rock
- Label:
- Gan-Shin Records
- Release:
- 22.06.2007
- Damned
- Trickster
- Mirror
- Sixty Nine
- Koegeru Yoru Ni Saita Hana
- Screen
- Lost Scene
- Hollow
- Closer To Ideal
- Angeldust
- Squall
- Kaleidoscope
- Desert (Bonus Track)
Zwischen all den bunt geschminkten Visual-Rock-Bands sind D'ESPAIRS RAY mitunter die einzige Kapelle, bei der die Musik im direkten Vergleich zur übertriebenen Visualisierung recht deutlich im Vordergrund steht. Zweifellos spielt das Image für diese Japaner eine übergeordnete Rolle, doch wie schon auf dem Debüt, so lässt man nun auch auf dem Zweitwerk "Mirror" ganz ordentlich die Schwarten krachen.
Nichtsdestotrotz gehen D'ESPAIRS RAY heuer ein wenig kontrollierter zu Werke. War "Coll.Set" seinerzeit noch von einem recht deutlichen MANSON/Industrial-Einfluss geprägt, sprechen auf "Mirror" eindeutig die Melodien, womit man sich kompositorisch ein wenig an die leicht überbewerteten DIR EN GREY annähert, letztendlich aber nur selten die latente Aggression beiseite kehrt, die das Debüt kürzlich zu einer der besten Szene-Scheiben bisher gemacht haben.
Die Hitdichte auf "Mirror" ist demzufolge überraschend groß und verlagert sich von härteren Sachen wie dem freakigen Crossover in 'Hollow' sowie dem fast schon schwarzmetallischen 'Lost Scene' in melodiösere Gefilde, die von Stücken wie 'Squall', 'Koegeru Yoru Ni Saita Hana' sowie dem temporeichen 'Trickster' geprägt werden. Exemplarisch offenbart sich hier die ungeheuere Bandbreite der Asiaten, begonnen bei emotional-zerrissenem Material bis hin zu elegischen, teils auch melancholischen Rocksongs, die kombiniert mit den typischen Visual-Kei-Grooves eine ganz eigene, definitiv markante Note hinterlassen.
Letzteres ist D'ESPAIRS RAY weiterhin im ruhigen 'Screen' gelungen, einer recht eigenwilligen Ballade, die sich zwischen den cineastisch anmutenden, instrumentalen Abenteuerreisen sehr angenehm platziert hat und noch einmal ganz klar aufzeigt, wie kontrastreich "Mirror" insgesamt geworden ist. Nicht zuletzt weil man bereits zu diesem frühen Zeitpunkt in Sachen Identität ganz klar aus der Masse herausragt und auch keiner der zuletzt noch bemühten Vergleiche mehr angebracht ist, ist diese Truppe mittlerweile nicht einzig mehr für das Publikum des Visual Rocks interessant. Diese hoch explosive Mischung sollte grundsätzlich jeden anmachen, dessen Toleranzschwelle von PORCUPINE TREE bis KORN reicht.
Anspieltipps: Trickster, Kogoeru Yoru Ni Saita Hana, Lost Scene, Kaleidoscope
- Redakteur:
- Björn Backes