DESULTORY - Counting Our Scars
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2011
Mehr über Desultory
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Plastic Head / Soulfood
- Release:
- 17.01.2011
- In A Cage
- Counting Our Scars
- Ready To Bleed
- This Broken Halo
- The Moment Is Gone
- Uneven Numbers
- Dead Ends
- Leeching Life
- A Crippling Heritage
Nach 14 Jahren mal eben den Staub weggepustet.
Seit dem Release des letzten Studioalbums "Swallow The Snake" sind vierzehn Jahre vergangen. Mit "Counting Our Scars" geben DESULTORY jetzt ein Lebenszeichen und treten wieder mächtig Arsch. Keine Spur von Rost und Kalk, bei den Schweden funktioniert noch alles, wie es soll. Sänger Klas Morberg keift noch genauso böse wie vor vierzehn Jahren – aus heutiger Sicht kann man sagen, dass er sehr nach CRIPPER-Frontröhre Britta Görtz klingt. Oder sie nach ihm?
Auch wenn sich in vierzehn Jahren vielleicht nicht so viel an Härte und Spieltechnik verändert, schreitet die Technologie doch weit fort. Aber DESULTORY haben ihrer Musik einen Retro-Touch bewahrt und so fügt sich das neue Werk fast nahtlos in die Bandhistorie ein, obwohl die Produktion doch ein bisschen tighter und moderner ist. Vor allem aber die Gitarren sind auf alt getrimmt, klingen rauer und dreckiger, als würden sie gerade den Staub von den Boxen pusten.
Die Musik der Schweden hat ihre Headbangtauglichkeit nicht verloren, auch nicht ihre Tanzbarkeit. 'In A Cage' lechzt trotz ruhiger Passagen nahezu nach einem ordentlichen Moshpit. Aber es gibt nicht nur auf die Fresse, sondern auch ausgereifte, fließende Melodien, wenn die Sologitarre mancherorts auch ruhig noch etwas schneller sein dürfte.
"Counting Out Scars" ist für Death-Metal-Verhältnisse ein gemütliches Album. Nicht zu schnell gehen die Musiker hier zu Werke, aber schnell genug, um nicht langweilig zu sein. Trotzdem dürften sie streckenweise ruhig mal einen Gang höher schalten. Halbwegs rasante Einlagen wie bei 'This Broken Halo' oder 'Uneven Numbers' bleiben eher die Ausnahme. Positiv ist hingegen, dass DESULTORY dafür umso mehr mit Rhythmen spielen und damit einhergehend gerne mal die Harmonien verändern.
Willkommen im 21. Jahrhundert! Mit "Counting Our Scars" sind die Schweden mit hoffentlich nicht allzu vielen derer angekommen, ohne sich selbst in der neuen Technikwelt zu verlieren. Todesmetaller, die nicht allzu versessen auf Tempo sind, können beherzt zugreifen.
Anspieltipps: Counting Our Scars, The Broken Halo, A Crippling Heritage
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Pia-Kim Schaper