DEVILDRIVER - Trust No One
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2016
Mehr über Devildriver
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 13.05.2016
- Testimony Of Truth
- Bad Deeds
- My Night Sky
- This Deception
- Above It All
- Daybreak
- Trust No One
- Feeling Ungodly
- Retribution
- For What It's Worth
- House Divided
- Evil Of Swift Wings
Schade
Was habe ich mich auf "Trust No One" gefreut, sorgte DEVILDRIVER doch in der Vergangenheit des Öfteren dafür, dass so manche Hausparty zu einem absoluten Abriss wurde. Doch spätestens nach "Beast" war dieser ungemeine Überraschungseffekt, den Dez Fafara mit seiner Mannschaft einst auslöste, irgendwie verpufft und der unmittelbare Nachfolger "Winter Kills" schrammte an einer "Nomen est omen"-Nominierung doch etwas deutlicher vorbei, als man es vermutete. Klar, der "Trust No One"-Vorgänger war immer noch ein durchaus gutes Album, doch irgendwie fehlte ihm – trotz des Titels – die Coolness und Souveränität der Vergangenheit.
Mit dem aktuellen Longplayer verhält es sich leider ähnlich. Ich durfte mich verhältnismäßig oft vergewissern, dass der Mannschaft speziell die Live-Gigs liegen. Denn auf der Bühne legt DEVILDRIVER wahrlich alles in Schutt und Asche. Entsprechend enttäuscht dürfte der geneigte Fan auch ein wenig von "Trust No One" sein: Die Songs per se sind durchaus unterhaltsam und sorgen bei entsprechender Lautstärke auch für die eine oder andere One-Man-Wall-of-Death. Doch speziell hinsichtlich des Sounds wäre hier weitaus mehr drin gewesen. Mit einer etwas kräftigeren, nicht so dahinplätschernden Produktion kämen Songs wie 'Bad Deeds', 'My Night Sky' oder auch 'Daybreak' und im Speziellen 'Retribution' durchaus schmackhafter rüber, als sie es letztendlich tun.
Hier liegt leider des Pudels Kern: Die Band macht schlicht und ergreifend zu wenig aus ihren Möglichkeiten, agiert zu häufig im belanglosen Mittelmaß. Die vereinzelten Stücke, sowie die fast schon brennenden Live-Shows zeigen doch, was in DEVILDRIVER steckt. Doch Alben wie "Winter Kills" oder eben "Trust No One" können diesem Status leider nur bedingt gerecht werden. Die Enttäuschung, dass hier viel mehr möglich gewesen wäre, überwiegt leider der Tatsache, dass objektiv und im Stillen der eine oder andere Killer an der Oberfläche kratzt. Und mit etwas mehr Druck und einem Hauch mehr Abwechslungsreichtum würden diese Killer auch nun fröhlich an besagter Oberfläche warten und mir im Dunkeln den Hals für das Geschriebene umdrehen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp