DIMMAN - Songs And Tales Of Grievance
Mehr über Dimman
- Genre:
- Modern Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 30.07.2021
- Ambuscade
- Paroxysm
- Obscenity
- Contretemps
- Morbus
- Progradation
- Imprudence
- Memoria
- Umbra
- The Mist
Noch nicht das Ende der Entwicklung.
Das wird meinen Kollegen Tobias Dahs doch freuen. Hatte er in seiner passenden Rezension für die Vorgänger-EP '152' schon kritisch angemerkt, dass hier die Entwicklung zu einer X-beliebigen Metalcore-Combo anstehen könnte, so darf ich ihm jetzt offiziell Entwarnung geben. Das DIMMAN Debütalbum 'Songs and Tales of Grievance' kommt in die Läden und bereits der Opener 'Ambuscade' pulverisiert sämtliche AMARANTHE-Szenarien. Voll auf die Mütze mit tollen, songdienlichen Elektrospielereien, welche aber nie zu sehr in den Vordergrund treten. Ebenfalls starker Fokus auf die richtig guten Growls und auch die weiblichen Parts haben Geschmack, selbst wenn die Stimme von Jenna Kohtala in diesem Song sicherlich noch die Achillesferse darstellt.
Überhaupt ist Ihre Stimme ein sehr zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite klingt sie erfrischend ungewohnt und fast wie eine kleine Schwester von OCEANS OF SLUMBER-Frontröhre Cammie Gilbert, auf der anderen Seite fehlt es ihr hier und da an Volumen, Kraft und teilweise auch an der notwendigen Technik bestimmte Gesangslinien optimal zu meistern. Aber das sind alles Punkte, welche mit dem entsprechenden Training und Zeit zu lösen sind. Bis dahin könnte Sie die Band vielleicht mit etwas hilfreicherem Songwriting dahingehend unterstützen und sie nicht ab und zu in die Bredouille bringen.
Im weiteren Verlauf werden dann die einzelnen Eckpfeiler des DIMMAN-Sound sehr deutlich abgesteckt. Neben 'Ambuscade' dürfte vor allem 'Obscentiy' die Freunde vom ersten EP-Lebenszeichen 'Guide My Fury' etwas zufriedenstellen. Moderne Banger wie die beiden Singles 'Morbus' und 'Paroxsym' bedienen dann eher die OCEANS OF SLUMBER-Vergleiche.
Mit 'Progradation' gibt es dann auch wieder ein schickes Instrumental und mit 'Memoria' eine Halbballade, welche auch stimmlich klasse funktioniert. Besonders hervorzuheben ist sicherlich die Gitarrenarbeit, welche im Melodic-Death-Bereich im oberen Segment anzusiedeln ist. Da hat AT THE GATES dieses Jahr auch nicht viel besseres abgeliefert.
Bis auf die Baustelle mit dem weiblichen Gesang ist hier wirklich alles im grünen Bereich und ich bin mir sicher, dass wir von dieser Band durchaus noch einen qualitativen Sprung erwarten dürfen. Aber auch bei dem Status Quo muss ich festhalten, dass ich mit "Songs and Tales Of Grievance" mehr Spaß habe als mit dem letzten OCEANS OF SLUMBER-Werk. Und ich denke, mit dieser Einschätzung stehe ich auch nicht ganz alleine da.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal