DIONIZE - Lighthouse
Mehr über Dionize
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 30.08.2024
- God Damn
- Wolf At The Dog Park
- Lighthouse
- Mesa Black
- Shaman's Vine
- Drunken Hunting
- Draconian
- If An Axe Is An Arm
Neuseeland grüßt Birmingham.
In seiner musikalischen Sozialisation hat Adam Ferr sicherlich häufiger mal am BLACK SABBATH-Vinyl geschnuppert. Der neuseeländische Künstler spricht es zwar nicht aktiv aus, jedoch sind die Einflüsse seines Soloprojekts DIONIZE nicht sonderlich schwer auszumachen. Statt aber lediglich deftige Grooves in die ewige Rotation zu bringen, dehnt er seinen musikalischen Radius auf seinem neuen Album geschickt immer weiter aus - und landet schließlich in einer Umgebung, die von Stoner-Gitarren, schmutzigem Doom und so mancher VENOM-Gedächtnisnote geprägt ist. Keine schlechte Wahl, wie man nach dem Genuss von "Lighthouse" feststellen wird.
Ferr hat auf der neuen Platte nicht nur die Vocals übernommen, sondern auch alle Instrumentalparts im Alleingang eingespielt. Auch wenn dies in letzter Zeit kein allzu gutes Omen war, gibt sich der vielbegabte Musiker in den Stücken von "Lighthouse" keine Blöße und kann sowohl in der Rhythmusarbeit als auch bei den Leadgitarren den einen oder anderen Akzent setzen. Die Königsdisziplin, sprich das Songwriting, beherrscht Ferr auch aus dem Effeff, gerade wenn es darum geht, klassisches Material der Birmingham-Klasse ein wenig zu entfremden und mit psychedelischen und progressiven Nuancen zu vermischen. Zwar dürfen einige Songs auch gewaltig vorwärts marschieren und besagten Groove ordentlich auskosten, jedoch kennt die Experimentierfreude überhaupt keine Grenzen, so dass eher gewöhnungsbedürftige Doom-Epen wie 'Lighthouse' und 'Mesa Black' eine ganz andere Perspektive aufzeigen und auch mit Blick auf die finstere Atmosphäre besondere Momente schaffen. Die Iommi-Gitarren will der gute Mann aber definitiv nicht aussparen, so dass es sowohl in 'Draconian' als auch im dreckigen Opener 'God Damn' Grußbotschaften an den Begründer dieses Sounds gibt, die Ferr mit sehr viel Liebe versehen hat. Eben genau da schließt sich der Kreis, mit voluminösem Riffing der Extraklasse.
DIONIZE wagt einen recht experimentellen Brückenschlag mit vertrauten Zutaten, ist inhaltlich sehr breit aufgestellt, liefert aber acht bärenstarke Nummern, mit denen der Mastermind gleich mal einige deutliche Empfehlungen einheimst.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes