DISTANT PAST - Solaris
Mehr über Distant Past
- Genre:
- Progressive Metal / Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Artgatesrecords / JBC Music
- Release:
- 08.11.2024
- End of Life (Intro)
- No Way Out
- Warriors of the Wasteland
- Sacrifice
- Rise Above Fear
- Island of the Lost Souls
- Fugitive of Tomorrow
- Speed Dealer
- The Watchers
- Realm of the Gods
- Fire & Ice
Songdienliches Power-Metal-Werk aus der Schweiz!
Als ich das Cover von "Solaris", dem fünften Studioalbum von DISTANT PAST sah, war ich erst einmal skeptisch. Würde mir hier etwas als "traditioneller Metal" verkauft werden, was aber total modern klingt? Das Artwork ist natürlich schön, erinnerte mich aber eher an Bands, die "Power Metal" in einem modernen Sinn machen, und das muss ja nicht sein. Doch nach etlichen Spins ist die Erleichterung groß. Die Schweizer aus dem Kanton Bern bieten ein wirklich oldschooliges, aber nie modrig-veraltet klingendes Album.
Zu den großen Stärken des vom Klangbild her einfachen Albums gehört der Gesang von Jvo Julmy, dem ehemaligen Sänger der Schweizer Kult-Band EMERALD. Der kraftvolle Gesang erinnert mich an El Rojo von METAL INQUISITOR. Doch auch die Gitarrenarbeit, die mehr als einmal an IRON MAIDEN erinnert, kann mich definitiv überzeugen. Bandgrüner Adriano Troiano (ebenfalls in zwei Phasen bei EMERALD) und Ben Sollberger machen hier einen super Job. Das Riffing ist abwechslungsreich, melodisch, aber nie verfrickelt, die Soli machen Spaß, sind aber sehr songdienlich ausgefallen. Das gilt auch für das versierte, aber nie aufdringliche Schlagzeuspiel. Die Songs können natürlich nur songdienlich bedient werden, da sie gut geschrieben sind.
Zwar gibt es hier keine Offenbarung und keinen zukünftigen Megahit für den Underground, aber doch zuverlässige Hausmannskost. Wer denkt, dass das jetzt etwas abwertend klingen könnte: So ist es nicht gemeint. Bands wie DISTANT PAST sorgen dafür, dass der Underground lebt, sie sollten unsere Festivals füllen, denn sie machen ihr Ding, stehen zu den klassischen musikalischen Werten des Metal und machen Spaß. Und: Es kann nicht ständig neue Meilensteine geben. Die 10 Punkte werden zurecht nur selten vergeben (von mir für eine neue Scheibe zuletzt 2019...).
Insgesamt gibt es kraftvollen, traditionellen Metal, der durchaus auch zum Power Metal der USA herüberschielt, aber auch an Truppen wie RAGE oder BRAINSTORM erinnert. Mir gefällt das Album sehr, ich kann es allen Fans von "echtem", also traditionalistischem Metal, wärmstens ans Herz legen!
Anspieltipps: Warriors Of The Wasteland, Island Of The Lost Souls.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer