DOMINE - Emperor Of The Black Runes
Mehr über Domine
- Genre:
- Epic Power Metal
- Label:
- Dragonheart/SPV
- Release:
- 09.02.2004
- Overture Mortale
- Battle Gods (Of The Universe)
- Arioch, The Chaos Star
- The Aquilonia Suite
- The Prince In The Scarlet Robe
- Icarus Ascending
- The Song Of The Swords
- The Sun Of The New Season
- True Believer
- The Forest Of Light
Seit ich vor zwei Jahren das "Gods Of Metal"-Festival in Mailand besucht habe, betrachte ich die italienische Heavy-Metal-Szene aus einer ganz anderen Sicht heraus. Es ist schier unglaublich, wie die Fans dort auf traditionellen melodischen Metal abgehen.
Daher kann ich auch verstehen, dass so viele italienische Bands sich den eher traditionellen Tönen verschrieben haben, stoßen sie doch stets auf die Gegenliebe ihres einheimischen Publikums.
International sieht die Sache dann schon etwas anders aus, denn hier trennt sich ganz klar die Spreu vom Weizen und nur die besten Gruppen können sich in diesem Fall durchsetzen.
Eine von ihnen schimpft sich DOMINE, ist schon seit knapp 20 Jahren in der Szene aktiv und hat nun mit "Emperor Of The Black Runes" das insgesamt vierte Album seit Bandgründung auf den Markt gebracht.
Wer mit den bisherigen Scheiben von DOMINE vertraut ist, braucht hier erst gar nicht mehr weiterzulesen, denn im Sound des italienischen Quintetts um den Ausnahmesänger Morby hat sich seit dem letzten Output "Stormbringer Ruler" rein gar nicht geändert. Wie gewohnt liefern uns DOMINE in einer guten Stunde epischen und sehr melodiösen Power Metal, der irgendwo in der Schnittmenge von RHAPSODY, ANGRA und GAMMA RAY sein Zuhause gefunden hat. Positiv sticht dabei heraus, dass sich DOMINE beinahe von jeglichem Bombast befreit haben; lediglich die ein oder andere majestätische Keyboard-Passage klingt etwas opulenter. Ansonsten geht man aber äußerst bodenständig zu Werke, eine Herangehensweise, die im Zeitalter aufgeblasener Mega-Produktionen durchaus lobenswert ist.
Leider kann man dieses Kompliment aber nicht auf alle Songs von "Emperor Of The Black Runes" übertragen, denn mit `The Prince In The Scarlet Robe´, `The Song Of The Swords´ und der abschließenden Akustik-Nummer `The Forest Of Light´ hat sich einiges an Füllmaterial eingeschlichen, weshalb man direkt nach der ersten Komplettumdrehung feststellen muss, dass man das sehr hohe Niveau des Vorgängers nicht halten konnte.
Das soll aber keinesfalls bedeuten, dass "Emperor Of The Black Runes" ein schlechtes Album geworden ist, denn mit den beiden überlangen Epic-Songs `The Aquilonia Suite´ und `The Sun Of The New Season´ haben DOMINE zwei wahrhaftige Prachtstücke im Gepäck. Dazu kommen Uptempo-Hymnen wie `Battle Gods (Of The Universe)´ und das verdammt starke `True Believer´, die eindeutig zeigen, dass DOMINE in Sachen Songwriting den Dreh raus haben - wenn sie nur wollen. Leider ist dies auf dem vierten Album nicht flächendeckend der Fall, weshalb die Band einige Abzüge in der B-Note bekommt.
Für Italo-Freaks und Speed-Metal-Fanatiker ist das Album aber trotz allem sehr lohnenswert und darf gerne mal angetestet werden. Neueinsteigern in Sachen DOMINE hingegen möchte ich zunächst mal "Stormbringer Ruler" ans Herz legen, welches im direkten Vergleich klar die Nase vorne hat.
Anspieltipps: True Believer, The Aquilonia Suite, The Sun Of The New Season
- Redakteur:
- Björn Backes