DOOMOCRACY - Unorthodox
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2022
Mehr über Doomocracy
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- No Remorse Records
- Release:
- 11.11.2022
- Aeons Of Winter
- Eternally Lost
- Prelude To The Apocalypse
- The Hidden Gospel
- The Spiritualist
- Novum Dogma
- Death: A State Of Mind
- Our Will Be Done
- October 14th 1582
- Unorthodox
- Catharsis
Doom-Highlight des Jahres.
Die griechischen Doomster von DOOMOCRACY haben seit Veröffentlichung ihres Debüts "The End Is Written" viele Anhänger im Underground gewinnen können. Zuletzt war "Visions & Creatures Of Imagination" ein Garant für innovatives Songwriting, das die Erwartungshaltung an klassischen Epic Doom deutlich übererfüllen konnte. Jetzt hat die Truppe "Unorthodox" im Gepäck, das allen Fans der selbsternannten Progressive-Doom-Band die Wünsche von den Lippen ablesen kann.
"Unorthodox" ist ein Konzeptalbum, die Band um Sänger Michael Stavrakakis hat sich ausgiebig mit den Geschehnissen um die Einführung des gregorianischen Kalenders befasst. Das 16. Jahrhundert bietet viel Spielraum für eigene Theorien und Storylines, insbesondere die Anpassung der Zeitrechnung am 14. Oktober 1582. Doch mehr wollen wir dazu nicht verraten, steht doch natürlich die Musik der Griechen im Vordergrund. Hier macht das Quintett von Beginn an klar, dass wir es nicht mit einer weiteren 08/15-Veröffentlichung zu tun haben. 'Eternally Lost' schafft den atemberaubenden Spagat zwischen doomiger Schwere auf der einen und frischen Elementen auf der anderen Seite. So kommt die Querflöte zum Einsatz, manche Passagen wirken gar so modern wie man es von der britischen Prog-Truppe HAKEN auf "The Mountain" kennt. Immer präsent: Vor Kraft strotzende Riffs, schweres Drumming und klagende Vocals, also die Zutaten, ohne die man in diesem Genre natürlich nicht auskommt.
So spritzig und unterhaltsam das Songwriting bei DOOMOCRACY auch ist, so stark fußt das Material auf dem klassischen Doom. Songs wie 'Prelude To The Apocalypse' oder 'The Spiritualist' sind eine Wucht, mit der die Band in meinen Ohren das stärkste Doom-Album des Jahres einfährt. Alleine die Achterbahnfahrt beim zuletzt erwähnten Song bietet so ziemlich alles, was das Metal-Herz begehrt: Epik, Dramatik, Dynamik. Unterstützt von einer fantastischen Produktion, die sich hinter keinem großen Namen verstecken müsste. Darüber hinaus ist "Unorthodox" einfach auch eine sehr gelungene Hörerfahrung im Ganzen. Stimmungsvolle Zwischenspiele oder Momente der Entspannung ('Unorthodox' zeigt das sehr gut) treffen auf Genre-"Ausreißer" wie 'Novum Dogma', das auch von einer Melodic-Metal-Band stammen könnte.
Ihr merkt: Ich bin begeistert. Von der musikalischen Entwicklung DOOMOCRACYs, von den niemals monotonen Songs und der generellen Stimmung auf "Unorthodox". Unter dem Strich steht für mich das beste Doom-Album des Jahres, welches sich auch nach vielen Durchläufen noch Details entlocken lässt und durch sein Konzept zum baldigen Blättern im Booklet einlädt. Bockstarkes Teil!
Anspieltipps: The Spiritualist, Prelude To The Apocalypse
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Nils Macher